Rechtsextremismus in lokalen Kontexten

Abstract

Die "Edition Rechtsextremismus" versammelt innovative und nachhaltige Beiträge zu Erscheinungsformen der extremen Rechten als politisches, soziales und kulturelles Phänomen. Ziel der Edition ist die Konsolidierung und Weiterentwicklung sozial-und politikwissenschaft licher Forschungsansätze, die die extreme Rechte in historischen und aktuellen Erscheinungsformen sowie deren gesellschaft lichen Kontext zum Gegenstand haben. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei transnationalen Entwicklungen in Europa.

Digitaler Raum(-öffner) – Lokaler Rechtsextremismus und Telegram

“…Als strategisch nützlich erweist sich ein "Kümmerer-Image", das durch bewusst geschaffene Angebotsstruk turen ein (vermeintliches) Alleinstellungsmerkmal suggerieren und zur Etablierung in der lokalen Stadtgesellschaft beitragen soll (u. a. Quent/Schulz, 2015;Buchstein/Heinrich, 2010). Dafür bietet das aus den 1990er Jahren stammende rechtsextreme Konzept der "national-befreiten Zonen" Orientierung, das den Kampf um die Köpfe als eine zentrale Voraussetzung für räumliche Hegemonie und soziale Kontrolle beschreibt (Döring, 2008;Bundschuh, 2004).…”

“…Ferner greift der Telegramkanal auch Inhalte ohne politischen Bezug auf. Damit geht der Versuch einher, sich der lokalen politischen Kultur anzupassen, auf das geteilte Alltagsleben vor Ort zu verweisen und so den Anschein zu erwecken, die lokale Bevölkerung tatsächlich einzubinden (Quent/Schulz, 2015). Die extrem rechten Akteur:innen schaffen Angebote, die durch öffentliche oder zivilgesellschaftliche Bereiche nicht abgedeckt sind, um so ein Alleinstellungsmerkmal zu schaffen.…”

The Soldiers of Odin Finland

“…The growth of the SOO happened in interplay with local authorities, media and counter-movements (cf. Quent and Schulz, 2015), but was also helped by the political climate, which created political opportunity.…”

Intergroup contact and conflict in a climate of exclusion: An interview study in the ethnically super‐homogenous German town of Bautzen

“…Some evidence for this assumption has already been provided by studies focusing mainly on shared social norms or a local political culture and right‐wing and anti‐immigrant behavior in Germany and Saxony, in particular (Pickel & Pickel, 2006; Quent & Schulz, 2015; Richter & Bösch, 2017). Electoral support for right‐wing parties for example is exceptionally high in German constituencies where right‐wing parties were already successful in the past.…”

“…Rees et al (2019) also find the prevalence of right‐wing hate crime to be higher in rural German areas. However, while rurality does seem to have an impact on anti‐immigrant attitudes and behavior, some studies also examine the rise of the far‐right and anti‐immigrant attitudes and behavior in German urban environments (e.g., Mullis, 2021; Quent & Schulz, 2015).…”