An Hand der Gleichung von Eucken und der Beziehungen von Enskog wird der Verlauf der Transportgrößen Viskosität und Wärmeleitung bei dem Übergang vom idealen zum komprimierten Gas und schließlich zur Flüssigkeit betrachtet.Mit wachsender Dichte tritt der Anteil der Diffusion immer mehr gegenüber einer Direktübertragung zurück. Im flüssigen Zustand ist die Druckabhängigkeit der Viskosität sehr viel größer als die der Wärmeleitung und hängt in starkem Maße von Einzelheiten der Molekülstruktur ab. Theoretische Beziehungen nach der Andradeschen Theorie, der Zellentheorie und der Theorie des freien Volumens wurden für kugelsymmetrische Moleküle abgeleitet und erfassen nicht diesen Einfluß der Molekülstruktur.An Messungen bis 2000 at wird der Einfluß bestimmter Merkmale der Molekülstruktur untersucht. Eine Kettenverlängerung erhöht zwar den Absolutwert der Viskosität, ändert den Viskositätsdruckkoeffizienten jedoch nicht. Durch den Einbau von Seitengruppen an geeigneten Stellen des Moleküls wird die Druckabhängigkeit der Viskosität dagegen stark erhöht. Ausgehend von Phenyläthylanisolen konnte eine Reihe chemisch‐einheitlicher Substanzen gewonnen werden, deren Viskosität bei 2000 at bis zum Faktor 8 Millionen größer ist als bei Atmosphärendruck. ‐ Zur quantitativen Erfassung des Einflusses der Molekülstruktur wird eine Definition für den „molekularen Verzweigungsgrad”︁ vorgeschlagen, die an eigenen und fremden Messungen erprobt wird.