Lothar JaenickeDie beiden klassischen ,,chemisehen Sinne", der Geruchssinn und der Geschmackssinn, zeigen die Anwesenheit chemischer Substanzen auf Distanz oder in unmittelbarer Nahe an. Sie werden durch spezifische Stoffe qualitativ und quantitativ gereizt und leiten Art und Starke des Reizes an die verarbeitenden Hirnzellen weiter, wo sie in Sinnesempfindung umgewandelt werden. Die ausgeloste Reaktion kann positiv oder negativ ausfallen: anlockend oder abstoflend. So dienen auch beim Menschen chemische Stoffe seit Urzeitender Mode, dem Zeit-,,Geschmack", unterworfenals Signale und zur Beeinflussung der Sinne, sei es als fluchtige Duftstoffe, Aromen und Parfums, sei es als losliche Geschmacksstoffe, Gewiirze und Essenzen. Lebensgemeinschaften haben sich daraus entwickelt und Wirtschaftszweige sich die Zusammenhange zunutze gemacht.Chemie in wnserer Zeit 19. Jaahrg. 1975 I Nr. 2