ZusammenfassungWährend der Schwangerschaft und nach der Geburt kann es bei Frauen und
Männern zu psychischen Beschwerden kommen. Am häufigsten finden
sich Ängste in Bezug auf die Schwangerschaft und die Geburt sowie
prä- und postpartal erhöhte Depressionswerte. Bei Populationen
mit besonderen Belastungen, wie den Eltern von Frühgeborenen, ist
darüber hinaus von einer stark erhöhten Stressbelastung
auszugehen. Zur standardisierten sowie zeitökonomischen Erfassung der
genannten Beschwerden sind geeignete Fragebögen nötig.
Allerdings liegen nur wenige für den deutschen Sprachraum validierte
Instrumente vor, die in Forschung und Klinik zudem nur wenig bekannt sind. Eine
Ausnahme stellt hier die Edinburgh Postnatal Depression Scale dar. Weiterhin
werden Männer zumeist nicht explizit in Fragebögen
berücksichtigt. Zur Vorbeugung sowie Behandlung psychischer Beschwerden
im Peripartalzeitraum stellen geeignete Screening-Instrumente eine wichtige
Voraussetzung dar. Auf dieser Grundlage können bei den Betroffenen akute
Belastungen abgemildert und chronische Verläufe mit Folgen für
das Kind oder die Paarbeziehung verhindert werden. Hierfür scheint
zukünftig eine Vereinheitlichung hinsichtlich der verwendeten
Instrumente nötig.