Professionswissen in den Naturwissenschaften (ProwiN)

Der Simulierte Klassenraum Biologie – Erfassung deklarativen und prozeduralen Wissens bei Lehramtsstudierenden der Biologie

“…Das gezeigte Wissen im Fragebogen wurde als deklaratives Wissen operationalisiert, da zur Beantwortung der Fragen überwiegend auf Wissen zu Fakten, Begriffen und Prinzipien zurückgegriffen werden musste, ohne es in eine konkrete Handlungssituation einzubetten (Krathwohl 2002;Tepner et al 2012). Die Modellierung verschiedener Wissenstypen sowie die Entwicklung verschiedener Testformate fokussierten bereits einige Forschungsvorhaben (Borowski et al 2011;Kirschner et al 2017;Kramer et al 2021;Krauss et al 2020;Schmelzing et al 2013). Auch hier wurde zur Erfassung deklarativen Wissens überwiegend Fragebögen eingesetzt, wohingegen das prozedurale Wissen via videobasierter Erhebungsinstrumente realisiert wurde (Blömeke et al 2015;Kramer et al 2021;Krauss et al 2020).…”

“…In der Lehrkräftebildungsforschung wurden zahlreiche Large-Scale-Studien durchgeführt, die trotz der Berücksichtigung verschiedener Wissenstypen innerhalb der ent-K wickelten Erhebungsformate überwiegend die Messung deklarativen Wissens fokussierten (TEDS-M: ProwiN: Tepner et al 2012;KiL: Kleickmann et al 2014;COACTIV: Baumert und Kunter 2013). Beispielsweise untersuchten Borowski et al (2011) und Kirschner et al (2017) mit einem Papier-Bleistift-Fragebogen das deklarative sowie prozedurale Professionswissen, wobei keine expliziten Zusammenhangsanalysen zwischen den Wissenstypen vorgenommen wurden. In den COACTIV-Studien wurde ebenfalls versucht, neben theoretischem Wissen (Faktenwissen) auch Facetten praktischen Wissens (Fertigkeiten) zu erfassen.…”

Entwicklung und Evaluation eines Seminarkonzepts zur Förderung der experimentellen Planungskompetenz von Lehramtsstudierenden im Fach Chemie

“…Im deutschsprachigen Raum wurde das PCK von Mathematik-Lehrkräften im Rahmen der COACTIV-Studie beispielsweise in die Facetten Wissen über das Verständlichmachen von mathematischen Inhalten (1), Wissen über mathematikbezogene Schülerkognitionen (2) und Wissen über das kognitive Potential von Mathematikaufgaben (3) (Krauss, Neubrand et al, 2008, S. 234) eingeteilt. Für die naturwissenschaftlichen Fächer fand im Rahmen der Studie Professionswissen in den Naturwissenschaften (Pro-wiN) ebenfalls eine konkrete Ausdifferenzierung des fachdidaktischen Wissens zum Zwecke der Testkonstruktion statt (S. Kirschner et al, 2017). Das entwickelte dreidimensionale Modell zur Konstruktion der Testitems umfasst die Dimensionen Wissensarten (deklaratives, prozedurales und konditionales Wissen), Inhaltsbereiche (verwendete Themen zur Item-Konstruktion) und PCK-Facetten (Tepner et al, 2012).…”

“…Im Fach Mathematik können einige Studien die postulierte Mehrdimensionalität des Professionswissens für bestimmte Themen (Agathangelou & Charalambous, 2020) sowie für bestimmte Schularten (Blömeke, Houang & Suhl, 2011; belegen. Für die Naturwissenschaftlichen Fächer liefert die ProwiN-Studie Einblicke in den Zusammenhang der Professionswissensbereiche (S. Kirschner et al, 2017): Auch in den Fächern Biologie, Chemie und Physik korrelieren das Fachwissen und das fachdidaktische Wissen im Rahmen der untersuchten Themen signifikant. Das fachdidaktische Wissen korreliert zudem mit den verwendeten Skalen zum pädagogischen Wissen, welches selbst nur wenig bzw.…”

FaWi-S – Eine psychometrische Testkonstruktion zum didaktischen Wissen von Grundschullehrkräften in Bezug auf Sprachförderung im Projekt Eva-Prim

“…Auch wenn sie in den verschiedenen Bundesländern durchaus differenziell ausfallen (und auch aufgrund der geringen Stichprobengrößen nicht überbewertet werden sollten), indizieren sie insgesamt eine Wissenszunahme während der universitären Ausbildungsphase. Die fehlenden (oder teilweise sogar negativen) Korrelationen mit der Berufserfahrung in der Lehrergruppe sind für Professionswissenstests nicht unüblich(Blömeke et al, 2011;Kirschner et al, 2017;Krauss et al, 2017) und im vorliegenden Fall sicher auch darauf zurückzuführen, dass das Thema "Sprache im Fach" erst seit etwa zehn Jahren intensiver untersucht wird und deshalb kaum zu einem traditionellen Ausbildungsthema im Lehramtsstudium gezählt werden kann. Über Ausbildungswissen zu den Themen "Sprachförderung" und "Sprache im Fach" verfügen deshalb in der Regel nur jüngere Lehrkräfte.…”