An eine optimal fur die Starkeindustrie geeignete Kartoffel werden vor allem folgende Anforderungen gestellt (MAURER [I], SCHULZ [z]) : geringer Schmntz-und Steinbesatz, der besonders im Zusammenhang mit dem Einsatz von Sammelrodern in den letzten Jahren erhebtich zugenommen hat (SCHULZ [z]), hoher Starkegehalt und geringer Anteil kleiner Starkekorner, geringe Verfarbungs-und Schaumbildungstendenz des Kartoffelfruchtwassers. Hinzu kommen als Eigenschaften der Starke selbst neben der schon erwiihnten Korngro5enstaffelung, ihr Mineralstoffgehalt (vor allem der P205-Gehalt) und die mit ihm zusammenhhgenden rheologischen Eigenschaften der Starkekleister sowie das AmyIose/Amylopektin-Verhaltnis (MAURER [I], WEGNER [3], WINKLER [4]). Wenn auch die erstgenannten fur die Verarbeitung ma5geblichen Gesichtspunkte gegenwartig im Vordcrgrund des Interesses stehen, so sollte man den Eigenschaften der in der Kartoffel vorliegenden Stiirke selbst gleichzeitig nicht geringere Aufmerksamkeit zuwenden, zumal nach unseren bisherigen Ergebnissen anbautechnische und Diingungsmahahmen, die auf sie gunstig einwirken, auch den Starkegehalt und -ertrag positiv beeinflussen und die iibrigen Faktoren zumindest nicht verschlechtern.Neben dem Einflu5 der Sorte, der Diingung und Anbautechnik sind es vor allem die Witterungs-und StandortverWtnisse, die betrachtliche Schwankungen nicht nur im Ernteertrag, sondern auch in der Zusammensetzung der Ernteprodukte und die Inhaltsstoffe hervormfen.Anhand der seit 1958 an Kartoffelsorten-und Dungungsversuchen vorgenommenen Untersuchungen iiber den Phosphorsauregehalt der Kartoffelstlrke, die Viskositat, das Amylose-Amylopektin-Verhaltnis sowie die KorngroDenstaffelung soll im folgenden die Streubreite der Werte in Abhhgigkeit von verschiedenen Standort-und Witterungsbedingungen untersucht werden, um das Ausma5 der maglichen Schwankungen und die Einwirkung von Witterung, Standort und Sorte abschatzen zu k6nnen. Untersuchungen uber die Verfarbungstendenz und Schaumbildung des Fruchtnassers liegen noch nicht in genugendem Umfang vor, um sie einer solchen Betrachtung zu unterziehen, ,so da5 uber sie spater berichtet werden soll.
Variabilitat des PhosphorsauregehaltesAus handelsublichen Starken ist die groDe Streubreite des Phosphorsauregehaltes bekannt, die WECNER [3] mit O , I Z -O ,~~~~ P,O, angibt. Tab. I faDt die in unseren Sortenversuchen unter verschiedenen Standortbedingungen der Bezirke Potsdam, Cottbus und Frankfurt/Oder auf iiberwiegend leichten, phosphorsaurearmen und zum Teil stark sauren Biiden gewonnenen Ergebnisse zusammen. Die Werte bewegen sich zwischen extrem niedrigen Gehalten von 0,08% P,O, und sehr hohen von 0,26% P,05, wobei die extrem niedrigen Werte unter den von WEGNER 131 angegebenen liegen. Wie in einer friiheren Arbeit (GORLITZ und WILBERG [5] kommt an diesem um zwei weitere Versuchsjahre erweiterten Material ein fur die einzelnen Kartoffelsorten typischer Phosphorsiiuregehalt zum Ausdruck.
