Die kernmagnetische Resonanz des 31 P-Kerns IaJt sich fur die Strukturaufklarung von Phosphor-Verbindungen sowie fur analytische und kinetische Untersuchungen verwenden. Es wird ein Uberblick iiber die bisher bestimmten 3lP-Resonanzen gegeben. Die kernmagnetische Resonanzspektroskopie hat in jiingster Zeit grolje Bedeutung fur den Chemiker erlangt. Das Hauptgewicht wurde mit Recht auf die Protonenresonanz gelegt, aber auch der 31P-Kern ergibt sehr brauchbare Resonanzspektren. Das Gebiet der 31P-Kernresonanz wurde 1958 von Finegold [I] zusammenfassend dargestellt ; ferner findet sich eine kurze Darstellung in dem Buche von Pople, Schneider und Bernstein [2a]. Einleitung Kerne rnit ungeraden Atom-oder Massenzahlen haben magnetische Momente. IH, 19F, 31P sind Beispiele dafiir. Diese Kerne prazedieren in einem Magnetfeld um die Feldrichtung mit einer Frcquenz, die der angelegten Feldstarke proportional ist. Die Proportionalitatskonstante hdngt von der Art des Kerns ab12bI. Fur den 31P-Kern liegt die Resonanzfrequenz in einem Magnetfeld VOII loo00 Gauss bei ungefahr 17,2 MHz. Die Prazession kann durch elektromagnetische Strahlung der Resonanzfrequenz gestort werden.So zeigt zum Beispiel die P-CH3-Gruppe vier Maxima im Intensitatsvcrhaltnis 1 : 3 : 3 : 1. Ganz allgemein geben zwei nicht aquivalente Phosphor-Kerne im gleichen Molekul zwei Dubletts, die durch Protonen oder Fluor-Kerne weiter aufgespalten werden konnen.Ob zwei Maxima von zwei Kernen rnit verschiedener chemischer Verschiebung herriihren oder von einem Kern, dessen Resonanz durch Spin-Spin-Wechselwirkung aufgespalten ist, IaiBt sich leicht feststellen. Die chemische Verschiebung (in ppm) ist unabhangig vom angelegten Feld oder von der Frequenz. Die Spin-Spin-Aufspaltung ist beiden proportional (daher gibt man sie gewohnlich in Hz, gelegentlich auch in Gauss an, aber nicht in ppm). Beobachtet man also eine Resonanz bei zwei Feldstarken, so wird die Distanz der beiden Maxima, gemessen in ppm, gleichbleiben, wenn sie von zwei verschiedenen Kernen herruhren, dagegen verschieden sein, wenn sie von einer Spin-Spin-Wechselwirkung stammen.
Experimentelle Met hodenDer wesentliche Nachteil des 31P-Kernes fur die KMR-Spektroskopie ist sein kleines magnetisches Moment.Daher betragt die Empfindlichkeit nur ungefahr 7 % der Empfindlichkeit fur 1Hoder IsF-Kerne bei derselben Feldstarke. Allerdings erstrecken sich die chemischen Verschiebungen beim 3lP iiber einen Bereich von 500.10-6, verglichen rnit ungefahr 10.10-6 bei der 1H-Resonanz, so daB uberschneidungen der Maxima beim 60
