EditorialIn der vorliegenden Auflage der Klinischen Pädiatrie legt die spanische neonatologische Gruppe aus Zaragossa Daten von insgesamt 117 sehr unreifen Frühgeborenen vor, welche ein erhöhtes Risiko für die Variablen Tod oder Überleben mit bronchopulmonaler Dysplasie (BPD) belegen, wenn ein erhöhter Wert des n-terminalen natriuretischen Propeptids vom Gehirntyp (NT-proBNP) gemessen wurde [8]. Die Odds ratio lag bei dem seitens der spanischen Gruppe gewählten Grenzwert bei rund 4. Diese sorgfältige retrospektive Untersuchung war methodisch mit der Bestimmung des venö-sen NT-proBNP entnommen zwischen der 48.− 72. Lebensstunde parallel zu einer klinischen Untersuchung ergänzt durch eine Echokardiografie konzipiert.Erste Untersuchungen zur diagnostischen Rolle der Gruppe natriuretischer Propeptide in der neonatalen Periode finden sich bereits in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, wo unter anderem bei Neugeborenen mit angeborenen Herzfehlern und Patienten mit anderweitig ursächlicher Zyanose eine Beziehung der Konzentration des atrialen natriuretischen Peptids und dem Ausmaß der Zyanose beschrieben wurden [6]. Die atriale Komponente des natriuretischen Peptids wurde in ihrer pathophysiologischen Rolle als Reaktion der Kardiomyozyten im Bereich des Atriums auf eine erhöhte Volumenbelastung interpretiert [5].Zunächst fokussierte die Diskussion um die pathophysiologische Rolle der genannten Substanzgruppe auf die Frage, inwieweit diese eine kardiale oder pulmonale Pathologie bei jungen Säuglin-gen reflektieren [7]. Bei einer möglichen Etablierung eines Grenzwertes des NT-proB-NP für die genannten Risikofaktoren Tod oder BPD früh in der 1. Lebenswoche sind unter anderem Szenarien denkbar, welche eine frühe und gezielte Therapie der drohenden BPD beinhalten. Darüber hinaus erscheinen Fragestellungen in speziellen Risikokollektiven