ZusammenfassungWissenschaftliches Denken bezieht sich nach Kuhn (2011) auf die Fähigkeit von Individuen, wissenschaftliche Verfahren und Denkweisen anzuwenden, um Informationen zu evaluieren und Erkenntnisse zu generieren. Im Beitrag wird aufgezeigt, inwiefern die grundlegenden kognitiven Prozesse der Induktion, Deduktion und Abduktion für das wissenschaftliche Denken und Argumentieren bedeutsam sind. Dabei werden Teilbereiche wie die Evidenzevaluation, die Variablenkontrollstrategie und die Argumentation beleuchtet und der Forschungsstand im frühen und mittleren Kindesalter referiert. Der Beitrag schließt mit der Beziehung zwischen dem wissenschaftlichen Denken und dem domänenspezifischen Wissen, welche auf einen iterativen Prozess der Bedeutungskonstruktion verweist.