Zusammenfassung
Ziel der Studie Untersuchung der stationsäquivalenten
psychiatrischen Behandlung (StäB) im Vergleich zur
vollstationären psychiatrischen Behandlung hinsichtlich der
Inanspruchnahme psychiatrischer Leistungen im 12-Monats-Follow-Up-Zeitraum.
Methodik In einer retrospektiven Verlaufsstudie wurden 223 in StäB
behandelte Patient*innen (Interventionsgruppe/IG, n=223)
mit einer gematchten vollstationären Kontrollgruppe (KG, n=223)
anhand von Routinedaten verglichen.
Ergebnisse Die vollstationäre Wiederaufnahmerate in der IG war
signifikant um 11 % geringer als in der KG. Die Anzahl der
Behandlungstage in der IG war signifikant geringer als in der KG. In der IG
wurden erstmalig psychiatrische Leistungen der Institutsambulanz signifikant
häufiger in Anspruch genommen als in der KG.
Schlussfolgerung StäB scheint einer vollstationären
Behandlung überlegen zu sein, insbesondere im Hinblick auf das Risiko
einer erneuten vollstationären Aufnahme. Als Folge der StäB
lässt sich ein Effekt der Ambulantisierung beobachten.