Im Laufe der letzten 200 Jahre haben sich zwei komplementäre politische Akteure herausgebildet, die das Publikum moderner Staaten in spezifischer Hinsicht zu mobilisieren versuchen. Politische Parteien haben sich darauf spezialisiert, das Publikum der Wähler für politische Programme zu mobilisieren und soziale Bewegungen konkurrieren darum, in der Öffentlichkeit die Konstruktionen gesellschaftlicher Probleme zu etablieren und die gewählten Regierungen für deren Lösung verantwortlich zu machen. Der Artikel rekonstruiert die Prozesse der Ausdifferenzierung dieser beiden politischen Akteure und analysiert deren Interdependenzen. Er unterscheidet dabei einen routinegesteuerten Modus im Verhältnis dieser beiden politischen Akteure von einem krisenhaften Modus, bei dem es zur Gründung von Bewegungsparteien, zu Formen der asymmetrischen Mobilisierung und zur feindlichen Übernahme etablierter Parteien durch Bewegungsaktivisten kommen kann.