Zusammenfassung: Dass die "Gruppe der Acht" (G8) ein Legitimitätsproblem hat, unterstreichen insbesondere die jährlich wiederkehrenden Proteste. Zweifel an ihren Legitimationsgrundlagen sind auch in den Medien weit verbreitet, so dass man von einer anhaltenden Legitimationskrise der G8 sprechen kann. Zu diesem Ergebnis kommen wir anhand einer Untersuchung von je zwei Qualitätszeitungen aus vier Ländern (Deutschland, Schweiz, Großbritannien, USA) über einen Zeitraum von zehn Jahren (1998)(1999)(2000)(2001)(2002)(2003)(2004)(2005)(2006)(2007). Die Gründe für die mediale Legitimitationskrise der G8 liegen vor allem in ihrem wahrgenommenen Showcharakter und in einem Mangel an fassbaren Ergebnissen. Während man in Rom das Volk durch Brot und Spiele zu beruhigen versuchte, scheinen die G8-Gipfel nur Spiele ohne Brot zu sein.
Abstract:The annual recurrence of widespread protests against its summits indicates that the protesting public. It is also a prevalent feature of G8 media coverage. We therefore argue that the G8 is facing an ongoing legitimacy crisis. The empirical basis for this claim is provided by an LEVI (Der Artikel ist im Rahmen des Forschungsprojektes "Legitimationswandel durch Internationalisierung und Deparlamentarisierung: Auf dem Weg zu postnationaler und postdemokratischer Legitimation?" am DFG-geförderten Sonderforschungsbereich 597 "Staatlichkeit im Wandel" der Universität Bremen entstanden. Die Autorin und Autoren danken Zuzana KrellCodierung des empirischen Materials und ihre hilfreichen Kommentare.Dipl. pol. J. Gronau ( ) · Dr. phil. S. Schneider