Die Einschatzung des Traumas in der Chirurgie hat sich gewandelt. Es besteht ein eindeutiger Trend, das operative Trauma zu verkleinern und damit die perioperative Belastung zu reduzieren (1,3,(6)(7)(8)(9)14,25,26). AuBerdem beanspruchen konservative Verfahren Bereiche der Chirurgie; operative und nicht-operative Medizin gehen aufeinander zu. Besonders deutlich ist diese Entwicklung bei der Behandlung des Gallenblasensteins. Wird in der Chirurgie danach getrachtet, mit der Entfernung der Gallenblase das Steinrezidiv zu verhindern und damit das Steinleiden definitiv zu heilen, zielen die nicht-operativen Verfahren auf die Beseitigung der Steine durch chemische Lyse oder Zertriimmerung unter Belassung der Gallenblase, in der, selbst wenn sie funktionstuchtig ist, mit neuerlicher Steinbildung zu rechnen ist.
Nachteile nicht-operativer VerfahrenBei alleiniger Anwendung konservativer Behandlungsverfahren konnen meist nur Teilerfolge erreicht werden. Ferner ergeben sich Kontraindikationen bezuglich der Auswahl der Steintrager und der Wahl des Verfahrens. Daher ist es notwendig, verschiedene konservative Verfahren zu kombinieren im Sinne einer nMehrschritt-Therapies.
Das gilt fur die Litholyse und die Me-thyl-tert-butyl-Ather(MTBE1-Kontaktlyse (perkutan-'transhepatisch oder uber eine naso-vesikulare Sonde) (12) ebenso wie fur die verschiedenen Zertrummerungstechniken (mechanisch, elektrohydraulisch, elektromagnetisch, piezoelektrisch ) (2,5,10,15,17, 19,20,23). Letzten Endes geht es bei den Kombinationen von Lyse und Zertriimmerung um die endgultige Beseitigung des vSteinschuttes<< und die Entsorgung der Ruckstande, die in der Gallenblase nach Anwendung nicht-operativer Verfahren Dtsch. rned. Wschr. 115 (1990). 1971 -1974 O Georg Thierne Verlag Stuttgart -New York verbleiben. Darin eingeschlossen ist auch die Sanierung des Steinrezidivs. Operationsfahigkeit vorausgesetzt, steht nach solchen Kombinationen, wenn sie nicht zum Erfolg fuhren, die Cholezystektomie in Reserve (10).