Pharmakotherapie und Psychotherapie bei unipolarer Depression

Abstract

Zusammenfassung: Eine kombinierte Behandlung aus Pharmakotherapie und Psychotherapie bei unipolaren depressiven Patienten ist gängige Praxis. Für diese Vorgehensweise liegt allerdings nur wenig empirische Evidenz vor. Der vorliegende Artikel gibt einen Überblick über den gegenwärtigen Stand der Literatur zur Wirksamkeit von Kombinationsbehandlung im Vergleich zu Monotherapie mit Pharmako- oder Psychotherapie. Berücksichtigt werden vorrangig Studien zur Akuttherapie, Erhaltungstherapie sowie zur Rezidivprophylaxe depressiver Episoden. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass von einer kombinierten Behandlung insbesondere Patienten mit schweren Verläufen der Depression in der Akutbehandlung sowie Patienten mit rezidivierenden und chronischen Verläufen der Depression profitieren.

Depressive Störungen

“…Die kontrollierten Studien der letzten Jahre konnten belegen, dass insbesondere bei schweren Depressionen, aber auch bei Dysthymie medikamentöse und psychologische Kombinationsbehandlungen der jeweiligen Einzeltherapie überlegen waren. So kamen sowohl Hollon et al (2014) als auch Sutej et al (2006) zu dem Ergebnis, dass die Kombinationsbehandlung bei schweren Depressionen vorteilhaft ist. Auch in der Metaanalyse von Thase et al (1997) war die Kombination aus Psycho-und Pharmakotherapie bei schweren Depressionen wirksamer als die jeweilige Monotherapie (Abb.…”

Depressive Störungen

“…Ein Review von 16 Studien konstatiert, dass in Studien über einen Zeitraum >12 Wochen die Kombinationsbehandlung einer Pharmakomonotherapie signifikant überlegen ist (Pampallona et al 2004). Hollon et al (2005) kommen in ihrer Analyse von Studien zwischen 1980 und 2004 ebenso wie Plattner et al (2001) und Sutej et al (2006) zu dem Ergebnis, dass die Kombinationsbehandlung insbesondere bei schweren und chronischen Depressionen vorteilhaft ist.…”