Perioperative Versorgung von Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe

Abstract

Die Prävalenz einer klinisch relevanten obstruktiven Schlafapnoe (OSA; Apnoe-Hypopnoe-Index ≥15/h) liegt in der Allgemeinbevölkerung bei etwa 4-9% [21], wobei in Abhängigkeit von Definition, Schweregrad und vorhandenen Risikofaktoren eine Prävalenz von bis zu 76% beschrieben wird [7].Insbesondere operative Patienten weisen im Allgemeinen eine höhere Prä-valenz von 7-22% auf (ausgesuchte Risikogruppen bis zu 71%; [9, 10, 12]).Dieses Patientengut ist neben dem Grundleiden auch durch die damit verbundenen Begleit-bzw. Folgeerkrankungen perioperativ besonders gefährdet, ernsthafte Komplikationen zu erleiden, und benö-tigt deswegen eine außergewöhnliche Aufmerksamkeit [26,29]. Obwohl verschiedene Handlungsempfehlungen bzw. Leitlinien für das perioperative Vorgehen [13,15,30] vorliegen, ist die Umsetzung derzeitig uneinheitlich. Erschwert wird die perioperative Betreuung, da viele der Patienten gar nicht oder nur unzureichend diagnostiziert bzw. therapiert sind. Dadurch wird eine präoperative Evaluation und Optimierung des individuellen Risikos deutlich eingeschränkt und das Auftreten perioperativer Komplikationen kann somit nur bedingt vermieden werden [10,36].Der folgende Beitrag gibt einen Über-blick zur Einschätzung des perioperativen Risikos und zum Vorgehen während der prä-, intra-und postoperativen Phase zur Verminderung bzw. Vermeidung perioperativer Komplikationen.