Peri- und intraoperative Gerinnungsstörungen und ihre Therapieempfehlungen

Abstract

Hintergrund: Aufgrund neuer diagnostischer Technologien und der zunehmenden Verfügbarkeit von Gerinnungsfaktorkonzentraten hat die perioperative Hämostase in den letzten Jahren zunehmende Aufmerksamkeit erhalten. Methode: Die Literatur wurde im Hinblick auf die Diagnostik, Pathophysiologie und Behandlungsmöglichkeiten von peri- und intraoperativen Gerinnungsstörungen sowie bezüglich eigener Erfahrungen in den verschiedenen erwähnten Bereichen durchsucht. Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Peri- und intraoperative Hämostasestörungen sind nicht selten. Sie sind in der Regel mit einem strukturierten diagnostischen Vorgehen klinisch einfach zu erfassen. Mittlerweile können innerhalb der unterschiedlichen klinischen Entitäten verschiedene zugrunde liegende Pathophysiologien identifiziert werden; damit können auch die entsprechenden, zum Teil unterschiedlichen Behandlungsmethoden zum Einsatz gebracht werden. Die kontinuierliche Beobachtung der klinischen Situation zusammen mit unter Umständen wiederholten Laboruntersuchungen erlaubt die frühzeitige Erfassung und Behandlung.

Relevante Eckpunkte der intraoperativen anästhesiologischen Diagnostik

“…Durch die Kombination aggregometrischer und viskoelastischer Methoden kann ein diagnostisches Spektrum erreicht werden, das der konventionellen Laborgerinnungsanalyse weit überlegen ist [18]. Dadurch ist es möglich, eine zeitnahe, effektive Therapie der intraoperativen Gerinnungsstörung einzuleiten [19,20].…”

Periinterventionelles Gerinnungsmanagement

“…Die vorliegenden Beiträge [1,2,3,4,5,6] sollen dazu dienen, solche Ereignisse letztlich zu vermeiden und eine Entscheidungsfindung zu einer individuellen Thrombosebehandlung und gezielten Gerinnungstherapie zu erleichtern. In gut verständlicher Form und angereichert durch Abbildungen und Tabellen können sie dem Viszeralmediziner das Verständnis für die Wirkungsweise der Gerinnungsmedikamente und -präparate sowie ihre Angriffspunkte in die Gerinnungsabläufe näher bringen, um eine zielgerichtete, d.h. eine patientengerechte, gewichtsadaptierte und krankheitsorientierte Gerinnungstherapie einzusetzen.…”