“…5 Zum sozialphilosophischen Modell normativer Paradoxien, an das ich im Folgenden anschließe, vgl. Honneth und Sutterlüty (2011) und Hartmann (2002.…”
Sozialreformerische Bestrebungen waren stets getrieben von dem Versuch der Verwirklichung normativer Prinzipien. Die Frage ihres Gelingens wird in Begriffen des Fortschritts oder der Stagnation gedeutet. Doch führt die Verwirklichung selbst häufig zu den Absichten widersprechenden Effekten. So scheinen etwa Gleichstellung und Liberalisierung in neue Ungleichheiten und wachsende Sozialkontrolle umzuschlagen. Der Band beschäftigt sich mit Erscheinungsformen dieser normativen Paradoxien in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen. CC BY-NC-ND Lizenz
“…5 Zum sozialphilosophischen Modell normativer Paradoxien, an das ich im Folgenden anschließe, vgl. Honneth und Sutterlüty (2011) und Hartmann (2002.…”
Sozialreformerische Bestrebungen waren stets getrieben von dem Versuch der Verwirklichung normativer Prinzipien. Die Frage ihres Gelingens wird in Begriffen des Fortschritts oder der Stagnation gedeutet. Doch führt die Verwirklichung selbst häufig zu den Absichten widersprechenden Effekten. So scheinen etwa Gleichstellung und Liberalisierung in neue Ungleichheiten und wachsende Sozialkontrolle umzuschlagen. Der Band beschäftigt sich mit Erscheinungsformen dieser normativen Paradoxien in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen. CC BY-NC-ND Lizenz
“…So können Amerikastereotype etwa dazu gebraucht werden, eigene rassistische oder fremdenfeindliche Differenzkonstruktionen mit egalitären Normen in Einklang zu bringen. Hierbei wird der Widerspruch zwischen ethnozentrischer Diskriminierung und dem Ideal "ethnischer Gleichheit" (Sutterlüty 2011) ideologisch aufgehoben, indem man sich bspw. von ‚amerikanischem Rassismus' distanziert.…”
Section: Einleitung: Antiamerikanische Vorurteile Als Gesellschaftliches Und Theoretisches Problemunclassified
“…Diesen paradoxen Effekt moderner Ungleichheitssemantiken, das Nebeneinander von egalitärer Orientierung und kategorial ethnifizierender Exklusion, hat Sutterlüty in historisch-genealogischer Perspektive als "paradoxale Folgen ethnischer Gleichheit" beschrieben (Sutterlüty 2011). Das Paradox ethnischer Gleichheit besteht demzufolge darin, dass die Angehörigen der Mehrheitsgesellschaft einerseits den Grundsatz der Gleichberechtigung unabhängig von ethnischen Klassifikationen befürworten; und das in einem Maße, das zu einer politischen Implementierung in Staatsbürgerrecht und anderer Gesetzgebung führt (ebd., S. 104 f.).…”
Section: Der Immanente Widerspruch Der Egalitären Norm Und Die Rechtfertigung Kategorialer Differenzkonstruktionenunclassified
“…‚Kultur' in diesem Sinne, wird synonym mit Traditionalität und regrediert somit vom modernen Prinzip der "Nicht-Zugehörigkeit" zum "Prinzip der vorgeordneten Zugehörigkeit zu (relativ) geschlossenen sozialen Aggregaten"(ebd., S. 195). Durch diese Ungleichzeitigkeit erzielt die kulturelle Semantik ähnliche Effekte, wie sie von Ferdinand Sutterlüty anhand der "paradoxalen Folgen ethnischer Gleichheit" beschrieben wurden(Sutterlüty 2011): Die Idee einer prinzipiellen Gleichheit ethnisch unterschiedener Gruppen, die eine ähnliche immanent paradoxe Struktur aufweist, wie der Kulturbegriff im Sinne Nassehis bzw. Luhzentrierten Weltsicht wiederum die ‚ethnische' Eigengruppe im Zentrum des Interesses bzw.…”
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