HintergrundSeit der Einführung der klinischen Pankreastransplantation vor nunmehr über 40 Jahren haben wesentliche Fortschritte im Bereich der chirurgischen Technik, der Immunsuppression und der Organkonservierung zu einer stetigen Verbesserung der frühen postoperativen Ergebnisse und vor allem auch der Langzeitfunktionsraten geführt (. Abb. 1). Weltweit wurden bis 2005 mehr als 23.000 Transplantationen an das internationale Pankreastransplantationsregister gemeldet, davon mehr als 17.000 allein in den USA (www.iptr.umn.edu). In Deutschland wurden im Jahre 2008 in 23 Zentren 137 Pankreas-und kombinierte PankreasNieren-Transplantationen durchgeführt (www.dso.de).Im Gegensatz zur Leber-, Lungenoder Herztransplantation ist die Pankreastransplantation zwar keine unmittelbar lebensrettende Operation. Sie führt kurzfristig zu einer Verbesserung der Lebensqualität durch den Wegfall der täglichen Insulinapplikationen und der Blutzuckermessungen. Sie vermeidet darüber hinaus Episoden der Hypoglykämie. Viel bedeutender ist jedoch die dauerhafte Wiederherstellung einer physiologischen Normoglykämie durch die Transplantation einer ausreichenden Inselzellmasse. Beim Diabetiker korreliert das Fortschreiten der diabetischen Spät-schäden, insbesondere das Ausmaß der Mikroangiopathie und die kardiovaskulär bedingte Mortalität, in nahezu linearer Weise mit dem HbA 1c -Wert und damit der Blutzuckereinstellung [1, 2]. Eine konsequente engmaschige Blutzuckerkontrolle ist daher das vorrangige Therapieziel. Allerdings lassen sich durch intensivierte Insulinregime die Langzeitkomplikation des Diabetes mellitus zeitlich verzögern und ihr Ausmaß reduzieren, verhindern aber lassen sie sich nicht. Nur durch die Wiederherstellung der rückkopplungsgesteuerten Insulinsekretion nach Pankreas-oder Inselzelltransplantation kann der Blutzucker in physiologischen Grenzen konstant gehalten werden.Im Gegensatz zur Inselzelltransplantation, bei der die Langzeittransplantatfunktionsraten bis heute enttäuschend sind, führt die Pankreastransplantation zu einer langfristigen Insulinfreiheit. Heutzutage werden nach Pankreastransplantation in Deutschland bzw. international 5-JahresFunktionsraten (Insulinfreiheit) von ca. 60-70% erreicht (www.dso.de, www.iptr. umn.edu). Nach Inselzelltransplantation sind je nach Studienlage nach 5 Jahren (monozentrisch) bzw. bereits nach 2 Jahren (multizentrisch) 87% der Empfän-ger wieder insulinpflichtig [3, 4]. Außer-dem sind für die Erzielung einer Insulinfreiheit bei der überwiegenden Mehrzahl der Inselzelltransplantatempfänger zwei oder drei Inselzelltransplantationen notwendig, wobei nur ca. jede zweite Isolation überhaupt erfolgreich ist. Dies bedeutet, dass im Durchschnitt vier Pankreata für einen Inselzelltransplantatempfänger benötigt werden [4].Die simultane Pankreas-Nieren-Transplantation gilt seit Beginn der 1990er Jahre als ein weltweit etabliertes und akzeptiertes Verfahren in der Behandlung von niereninsuffizienten Typ-I-Diabetikern [5]. Die Vorteile der Pankreastransplantation, insbesondere die der alleinige...