Operative Refixation bei proximalem Hamstringabriss: Ist der OP-Zeitpunkt relevant für das funktionelle Outcome?

Abstract

Proximal hamstring tendon avulsion injuries are rare. If they do occur, surgical treatment with tendon refixation is regarded as the method of choice. Surgical outcome measurements have been investigated heterogeneously and, therefore, are difficult to compare. Hence, the possibility for correlations between postoperative outcomes and surgical methods or time of surgery is limited. Using the new, validated and injury-specific Perth Hamstring Assessment Tool (PHAT), we aimed to investigate a population of own patients in order to compare the results in relation to the time of surgery after trauma. In this retrospective case control study, all patients who had undergone hamstring avulsion surgery between 1/2011 and 3/2016 with a follow-up period of at least six months were asked to document their subjective functional outcome using the PHAT. Depending on the time of surgery after trauma, patients and the results of their questionnaires were assigned either to an acute (< 4 weeks), a delayed (1 - 3 months) or a chronic (> 3 months) group. In the named period, 64 patients had a hamstring refixation surgery, 57 of them could be included in the study. 39 (68 %) returned the completed PHAT questionnaire. The mean PHAT score (0 - 100 pts.) was 72.4 (SD ± 21.0). There was no significant difference between the acute and the delayed group (77.0 ± 22.0 vs. 63.4 ± 16.2; p: 0.0673), whereas a significant difference was detected between the acute and the chronic group (77.0 ± 22.0 vs. 58.3 ± 20.2; p: 0.0214). The results of this study show that an early diagnosis and subsequent operation of a hamstring tendon avulsion injury leads to significant better functional outcomes compared with chronic procedures.

Avulsion Fractures of the Ischial Tuberosity and Resulting Ischiofemoral Impingement – a Case Report with Literature Review

“…In der Literatur werden Avulsionsfrakturen des Beckens als seltene Verletzungen beschrieben [4,9,11,15]. Sie machen weniger als 1 % aller Apophysenfrakturen aus [3].…”

“…Einig ist sich die Literatur auch, dass eine OP ein besseres Outcome in der Akutphase bringt (bis 4 Wochen), während eine verzögerte Versorgung innerhalb von 3-6 Monaten bzw. eine verspätete Versorgung nach 6 Monaten mit einem schlechteren Outcome korreliert [9,27]. Um das Outcome zu validieren, gab es unterschiedliche Scores, die in der Literatur beschrieben wurden.…”

“…Bei der operativen Versorgung sind in der Literatur zahlreiche unterschiedliche Verfahren beschrieben, die sich im Zugangsweg, dem operativen Ziel und dem verwendeten Material erheblich unterscheiden, was verdeutlicht, wie individuell und komplex die Behandlung der Avulsionsfraktur des Tuber ischiadicum ist [5,9,13,23,24]. In unserem Fall entschieden sich die Operateure für eine Längsinzision über dem Tuber ischiadicum nach distal, wie es in der Literatur bei chronischen Fällen ebenfalls empfohlen wird, um entstandene Komplikationen wie die Vernarbung des N. ischiadicus besser beheben zu können [5,14,15,27].…”

“…Diese wird in der Literatur vor allem in chronischen Fällen betont und durch verschiedene Verfahren, wie der perkutanen Fenestrierung bis hin zur Ummantelung des Nervs mit Dermisersatzmaterial, ergänzt [7,25] Ziel der Operation bei unserem Fallbeispiel war die Resektion des hypertrophen Tuber ischiadicum, jedoch unter der Prämisse, dass der Ursprung der ischiokruralen Muskulatur belassen wird. Dieses Verfahren wurde im Vorfeld festgelegt, um den knöchernen Ursprung der ischiokruralen Muskulatur zu belassen, da eine muskuläre Refixation eine schlechte Einheilungstendenz aufweist, wenn eine initiale Avulsion konservativ behandelt und ein chronischer Zustand erreicht wurde [9]. Daher entschieden sich die Operateure für eine Knochenblockresektion mit anschließender Plattenosteosynthese von dorsal, die mit Schrauben fixiert wurde.…”

“…Zu den Sportarten mit dem größten Verletzungsrisiko zählen u. a. Fußball, Turnen und Leichtathletik [8]. Die Betroffenen beschreiben oftmals ein deutlich spür-und hörbares Trauma und einen sofortigen Funktionsverlust der aktiven dorsalen Oberschenkelkette [9]. Des Weiteren wird über akut einsetzende Schmerzen, Schwellung und lokalen Druckschmerz berichtet [10].…”