ZUSAMMENFASSUNGNeue technische Voraussetzungen ermöglichen potenziell neue Ansätze zur Onlineüberwachung der zerebralen Leistungsfähigkeit von Piloten und könnten dadurch die Flugsicherheit erhöhen. In den eigenen Untersuchungen während der Beschleunigungen von +2,5, +3,0 und +3,5 Gz auf einer Hochleistungszentrifuge ließen sich dominierend statistisch signifikante Anstiege homo- und heterotop interhemisphärischer sowie intrahemisphärischer Kohärenzen vorzugsweise im Betaband nachweisen, die im Sinne einer zerebralen Aktivierung zu werten sind. Dagegen wiesen die homotop interhemisphärischen Kohärenzen während des Aufenthalts in den Höhen 18 000 und 25 000 ft statistisch signifikante Verminderungen auf. Diese generellen Änderungsrichtungen der Kohärenzen des EEG waren aber infolge erheblicher inter- und intraindividueller Variabilität der verschiedenen Kohärenzen in Bezug auf ihre Ableitpositionen und Frequenzbänder hinsichtlich ihrer Größe und ihrem zeitlichen Auftreten uneinheitlich. Dies betrifft sowohl die intraindividuelle Variabilität der Hypoxiesensitivität verschiedener Großhirnrindenbereiche als auch die interindividuellen Differenzen der interhemisphärischen Kohärenzen bei Beschleunigung +Gz und ihren statistischen Zusammenhang mit hormonellen Aktivierungsparametern.