Ökobilanzen – “Streichhölzer gegen das ökologische Dunkel”

Abstract

Ökobilanzen sind Instrumente der Entscheidungs-Unterstützung, wenn es gilt, verschiedene Möglichkeiten einer Problemlösung möglichst systematisch, möglichst umfassend und zugleich möglichst rasch und kostengünstig auf ihre ökologischen Vor- und Nachteile zu überprüfen. Rückblickend auf drei Veranstaltungen in den letzten Monaten wird der Stand der Diskussion über “Ökobilanzen” skizziert. Begriff und Inhalt von Ökobilanz sind noch nicht eindeutig definiert. Ökobilanzen werden heute vor allem in der Privatwirtschaft bei der Evaluation von Produkt-Alternativen angewendet. Daten über ökologisch relevante Einflüsse von Produkten liegen bisher primär für Packstoffe vor, aber auch für Energieträger, Verkehrsmittel sowie einzelne spezielle Erzeugnisse (etwa Windeln). Veröffentlichte Daten sind meist grob und beschreiben durchschnittliche Prozesse. Umstritten sind heute – neben der grundsätzlichen Diskussion über die der Ökobilanz eigene “Optimierung im Einzelfall” – vor allem Abgrenzungsfragen (zum Beispiel: Was gilt als Recycling?) und die Frage, ob und wie eine ökologische Gesamtbewertung von Alternativen möglich ist. In Zukunft ist zu erwarten, daß neben Verpackungen bald auch andere Produktbereiche ökologisch bilanziert und die vorhandenen Bewertungsansätze weiterentwickelt werden.