ZusammenfassungDie Bestimmung des Thyreoidea-stimulierenden Hormons (TSH) im Serum von Patienten mit Verdacht auf eine Schilddrüsen-funktionsstörung ist die wichtigste labordiagnostische Maûnah-me zur Beurteilung der Stoffwechselsituation dieser Patienten. Das Hauptproblem bei der TSH-Bestimmung ist die Mikroheterogenität des Analyten selbst, aus der Unterschiede im Epitopspektrum resultieren. Das Messprinzip, die Charakteristika und Kalibrierung des verwendeten Assays, mögliche Humane AntiMaus-Antikörper (HAMA) und einige Medikamente stellen weitere beachtenswerte Einflüsse auf die TSH-Messung und -Sekretion dar. Die Absenkung der oberen Grenze des Referenzbereichs für TSH (derzeit~4,0 mIU/l) erscheint nützlich, jedoch nicht, wie von der National Academy of Clinical Biochemistry (NACB) empfohlen, bis auf 2,5 mIU/l. Dieser Empfehlung liegt ein epidemiologisch basierter Normbereich (NHANES III) zugrunde. Therapeutische Konsequenzen für ein Individuum können aber nur unter Beachtung eines viel ¹engerenª Normbereichs für das betreffende Individuum abgeleitet werden. Dabei gewinnt der TRH-Test auch in den NACB-Empfehlungen wieder an Bedeutung. Mit seiner Hilfe kann im Grenzbereich unterhalb 4,0 mIU/l die Entscheidung zur L-Thyroxinsubstitution im individuellen Fall untermauert oder entkräftet werden. Eine generelle Absenkung auf~2,5 mIU/l, ungeachtet des verwendeten TSH-Assays (funktionelle Assay-Sensitivität, Kalibrierung an der IRP 80/558) erscheint vor dem Hintergrund der heterogenen Ergebnisse der obligaten externen Ringversuche ebenfalls nicht gerechtfertigt. Jedes Labor sollte deshalb gemäû der Good Laboratory Practice einen eigenen TSH-Normbereich definieren. Der enge Kontakt zwischen Labor und Klinik ist dabei wichtig. Die besondere Kon-
AbstractThe measurement of thyroid stimulating hormone (TSH) in serum of patients with suspicion of thyroid dysfunction is the major tool in diagnostics of thyroid metabolism. The major problem of TSH measurement is the microheterogeneity of the analyte itself leading to differences in epitope spectrum. Furthermore, the method, the characteristics and calibration of the assay used, possible HAMA and several drugs are more important influences on TSH measurement and secretion. It seems to be useful to define the upper limit of the TSH reference range lower (currentlỹ 4.0 mIU/L) but not at 2.5 mIU/L as recommended by the National Academy of Clinical Biochemistry (NACB). This recommendation is resulting from an epidemiological based reference range (NHANES III). Therapeutical consequences for an individual should be related to an individual, much ªnarrowerº reference range. Therefore, the TRH test becomes more important ± also in the NACB guidelines. This can be useful to substitute L-thyroxin or not. A general recommendation for~2.5 mIU/L as upper limit without regard to the TSH assay used (functional sensitivity, calibration to IRP 80/558) seems to be not suitable, since the results of obligate external quality control are very heterogeneous. According to Good Laboratory Pract...