Teil 1 dieses Beitrages aus "Der Hautarzt" 5/2001 behandelte die Struktur, Pharmakologie, Wirkung und Nebenwirkung der virustatischen Agenzien unter besondererBerücksichtigung neuer Substanzen. Im 2. Teil finden sich praktische Hinweise zur Durchführung der antiviralen Therapie und Therapieempfehlungen für die einzelnen Krankheitsindikationen sowie die vollständige Literaturliste.
Zeitpunkt des TherapiebeginnsAlle derzeitigen antiviralen Chemotherapeutika sind nur während der Virusreplikation wirksam, daher muss der Therapiebeginn generell so früh wie möglich einsetzen. Sofern nicht anders angegeben, unterscheiden sich die unterschiedlichen antiviralen Wirkstoffe nicht bezüglich der Zeitspanne eines sinnvollen Therapiebeginns bzw. liegen diesbezüglich keine abweichenden Erfahrungswerte vor (Tabelle 1).
Durchführung der Therapie, Wirkungen und Wechselwirkungen adjuvanter oder koinzidenteller BegleittherapienDa alle in der Therapie von VZV-und HSV-bedingten Erkrankungen eingesetzten antiviralen Chemotherapeutika mehr oder minder nephrotoxisch sind, muss mit Therapiebeginn die ᭤Kreatinin-Clearance bestimmt werden, falls aus Praktikabilitätsgründen nicht anders möglich, ggf. unter Zuhilfenahme eines Normogramms, das aus dem Serumkreatininwert auf die Kreatinin-Clearance schließen lässt (Abb. 1). Bei abnormer Nierenfunktion muss eine Dosisreduktion (Tabelle 2) vorgenommen werden. Aus der Vielzahl von Wirkungen und ᭤Wechselwirkungen adjuvanter oder koinzidenteller Begleittherapien [3] sind einige praktische Hinweise zur Durchführung der Therapie in Tabelle 3 zusammengefasst.
Therapieempfehlungen bei bestimmten IndikationenAufgrund noch ausstehender klinischer Studien sind die neueren Wirkstoffe noch nicht für alle Indikationen zugelassen.Bezüglich der Dosierung neuerer Wirkstoffe bestehen mitunter je nach Quelle unterschiedliche Angaben,da ᭤Dosisfindungsstudien noch im Gange sind. Es sind daher mittelfristig Erweiterungen/Änderungen der Therapie-Da derzeitige antivirale Chemotherapeutika nur während der Virusreplikation wirksam sind, sollte die Therapie so früh wie möglich beginnen ᭤ Kreatinin-Clearance ᭤ Wechselwirkungen ᭤ Dosisfindungsstudien Hautarzt 2001 · 52:554-574 Die Beiträge der Rubrik Weiterbildung sollen dem Stand des zur Facharztprüfung für den Hautarzt ohne Schwerpunktbezeichnung notwendigen Wissens entsprechen und zugleich dem niedergelassenen Facharzt als Repetitorium dienen.Die Rubrik beschränkt sich auf klinisch gesicherte Aussagen zum Thema. V. Mahler · G. Schuler · Dermatologische Universitätsklinik,Erlangen Therapie von Varizella-Zosterund Herpes-simplex-Virusbedingten Erkrankungen Teil 2: Hinweise zur Durchführung und Indikationen zur virustatischen Therapie Fort-/Weiterbildung Therapie VZV/HSV.Teil 2 Der Hautarzt 6•2001 | 555 Therapiebeginn mit antiviralen Substanzen bei HSV-und VZV-Infektionen Therapiebeginn sollte erfolgen: Bei Varizellen Innerhalb von 24 h Bei Immunsupprimierten und bei Komplikationen auch später noch sinnvoll [80] Bei Zoster Bei immunkompetenten Patienten ist ein Therapiebegin...