Obwohl das "Horten und Sammeln" oft als Symptom einer Zwangsstörung gesehen wird und es dementsprechend in den meisten Fragebögen und strukturierten Interviews erfragt wird, wird es weder im DSM-IV noch in der ICD-10 als typisches Symptom der Zwangsstörung genannt [1]. Stattdessen wird "Horten und Sammeln" im DSM-IV-TR als eines von 8 Kriterien der zwanghaften Persönlichkeitsstörung aufgeführt. In der ICD-10 hingegen findet sich bei der anankastischen Persönlichkeitsstörung kein solches Kriterium. Im DSM-IV-TR wird weiterhin dargestellt, dass schweres Horten und Sammeln ein Symptom der Zwangsstörung sein kann, obwohl es nicht explizit bei der Zwangsstörung genannt wird. Dies kann in der Praxis Schwierigkeiten in der Diagnostik verursachen, v. a. wenn Horten und Sammeln ohne weitere typische Zwangssymptome auftreten. Horten und Sammeln gilt in den klassischen Systemen ICD-10 und DSM-IV-TR nicht als typisches Symptom einer Zwangsstörung. Die Konzeptualisierung von Horten und Sammeln als Charakterzug oder Persönlichkeitsdimension hat nach Mataix-Cols et al. seinen Ursprung im psychoanalyti-schen Konzept des "analen Charakters", welcher samt der Aspekte von Horten und Sammeln in das Konzept der zwanghaften Persönlichkeitsstörung überführt wurde [1]. Seit dem DSM-III-R ist das Horten und Sammeln ein Kriterium für die zwanghafte Persönlichkeitsstörung. Formal gibt es keine eigenständige Diagnose für zwanghaftes Horten und Sammeln als Syndrom in den derzeitigen Klassifikationssystemen. Frost und Hartl entwickelten folgende Kriterien, die eine klinisch bedeutsame Hort-und Sammelsymptomatik kennzeichnen [2]: █ nutzlose oder nur begrenzt wertvoll erscheinende Sammlung vieler Gegenstände sowie Unfähigkeit, Dinge aussortieren zu können █ unordentlicher Lebens-bzw. Arbeitsraum, wobei hierdurch die Funktionalität der Wohnräume relevant beeinträchtigt wird █ Leidensdruck oder erkennbare Beeinträchtigung aufgrund des Hortens Da viele Personen im pathologischen Sinne horten und sammeln, ohne die Kriterien einer Zwangsstörung zu erfüllen, erscheint eine neue diagnostische Kategorie sinnvoll. Daher wurde postuliert, "Horten und Sammeln" neben der Zwangsstörung als eigene Diagnose innerhalb der neu konzeptualisierten Gruppe der sog. Zwangsspektrumserkrankungen einzurichten. "Horten