Ein ,,abnormer" Blutverlust w/~hrend oder sofort im Anschlul~ an die Operation heii~t ,,mehr als gew5hnlich". Dies setzt das Vorhandensein eines anerkannten Ma~stabes voraus, den es aber praktisch rScht gibt. Dagegen diirfen wir annehmen, dal~ ein ,,abnormer" Blutverlust vorliegt, wenn entweder klinisch feststellbare Ver~nderungen im Sinne der Hypovolgmie auftreten oder 5rtliche Kompressionserscheinungen durch KSrperhShlentamponade, Herzbeutel, PleurahShle, feststellbar sind. Der stiindliche Blutabgang aus dem Gef&~system liegt meist fiber i50 ml.
2.Der Chirurg neigt grundsgtzlich dazu, den operativen Blutverlust zu unterschgtzen. Nur wenn er sich entschlieBt, die gebrauehten Gazen und die Blutmenge in den Saugapparat fortlaufend zu messen, n&hert sich seine subjektive Meinung einer mehr objektiven Bewertung. Das H~mo-porrhometer von VA_W DE~ B~gGg bedeutet eine gute Hilfe.. Der Angsthesist ist oft der Ansieht, dab der Chirurg zu raseh, zu sehSn und zu ausgedehnt operiere, dabei aber die fortlaufende Blutstillung vernachl~ssige. Seine Operationstechnik entspreche den Jahren um t930, nicht den heutigen Anforderungen.. Der Chirurg wird darauf erwidern, das Ziel seiner Arbeit sei in erster Linie, dem Patienten dutch die Entfernung eines pathologisehen Prozesses oder dureh die Rekonstrnktion eines Defektes die Gesundheit wiederzugeben, nieht aber die Freude an einer mSglichst stSrungsfreien Narkose und dem blutleeren Operieren. Wiirde dies in erster Linie sein Ziel sein, so mfil~te die Dauer des Eingriffes oft um ein Vielfaches verl~ngert werden.