Narrationsanalyse

Kleemann, Frank; Krähnke, Uwe; Matuschek, Ingo

doi:10.1007/978-3-531-93448-8_3

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“…Przyborski und Wohlrab-Sahr 2014 ). Im Fall von inkludierenden Modi orientierten wir uns weiter an den drei Strukturierungsmerkmalen positiver und negativer Gegenhorizonte sowie Enaktierungspotenzialen, die dahinterliegende Orientierungsmuster identifizieren ( Kleemann et al 2009 ). So bilden Gegenhorizonte Vergleichsmöglichkeiten für die Interpretation, die durch die Bezeichnung positiv (d. h. anzustreben) oder negativ (d. h. abzuwenden) näher spezifiziert werden, während das Enaktierungspotenzial die Einschätzung der Realisierungsmöglichkeit des jeweiligen Gegenhorizonts beschreibt.…”

Section: Methodikunclassified

Victim Blaming bei nicht-konsensueller Weitergabe intimer Bilder: Ergebnisse einer Befragung von Schülerinnen und Lehrerinnen

et al. 2023

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Zusammenfassung Einleitung Der Begriff Victim Blaming bezeichnet die Situation, wenn Betroffene von Gewalt selbst für ihre Viktimisierung verantwortlich gemacht werden, indem ihnen auf Grundlage persönlicher oder kontextbezogener Merkmale unterstellt wird, einen Anreiz zur Gewalt geboten zu haben. Insbesondere im Bereich sexueller Gewalt ist Victim Blaming verbreitet und geschlechtlich konnotiert. Spezifische Muster des Victim Blamings werden nachfolgend mit Fokus auf sexuelle Grenzverletzungen mittels digitaler Medien unter jugendlichen Schüler*innen exploriert. Forschungsziele Ziel der Studie ist die Analyse der Orientierungen von Schüler*innen und Lehrkräften auf die nicht-konsensuelle Weitergabe intimer Bilder, um Prozesse des Victim Blamings unter geschlechterreflektierender Perspektive zu differenzieren. Methoden Grundlage der nachfolgenden Analysen bilden zwölf Gruppendiskussionen im Sinne von natürlichen Gruppen mit 46 Schüler*innen und zehn Gruppendiskussionen mit 34 Lehrer*innen von weiterführenden Schulen in Norddeutschland, die mit dokumentarischer Methode nach Bohnsack (Bohnsack et al. 2007) ausgewertet wurden. Das Sampling erfolgte entsprechend nach vorab festgelegten Kriterien und wurde nach dem Prinzip der Sättigung beendet. Ergebnisse In den auf den Gruppendiskussionen basierenden Fallbeschreibungen lassen sich drei Orientierungsmuster unterscheiden: implizites, nicht-reflektiertes und explizites Victim Blaming. Gemeinsam ist den Mustern, dass sie die Verantwortung für Grenzverletzungen mittels digitaler Medien ausschließlich individualisierend bei betroffenen Mädchen verorten, welche als charakterschwach, abhängig von Fremdanerkennung sowie unbedacht geschildert werden. Weder diejenigen, die die Bilder nicht-konsensuell weiterleiten, noch die Bystander spielen in den Orientierungen der Befragten eine Rolle. Dies gilt für Schüler*innen wie Lehrer*innen gleichermaßen. Handlungsoptionen werden entsprechend vor allem in abstinentem Verhalten gesehen, wodurch eine restriktive Sexualmoral vertreten wird, die Betroffene von sexuellen Grenzverletzungen (mit-)verantwortlich für ihre Erfahrungen macht. Schlussfolgerung Der Beitrag zeigt die weit geteilten Verantwortungszuschreibungen von schulischen Akteur*innen zuungunsten von Mädchen. Pädagogische Abstinenzbotschaften untergraben einen selbstbestimmten Umgang mit intimen Bildern, indem sie Mädchen adressieren und somit Lehrkräfte implizit darin bestärken, keine pädagogische Verantwortung für Betroffene von sexueller Gewalt zu übernehmen.

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Section: Methodikunclassified

Victim Blaming bei nicht-konsensueller Weitergabe intimer Bilder: Ergebnisse einer Befragung von Schülerinnen und Lehrerinnen

et al. 2023

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“…It begins with an explicit request to talk about one’s experiences. In the opening question, the interviewer defines the subject of the expected narrative ( Kleemann et al, 2013 ). The general opening question was: “You were recently released from prison [and also participated in an exit program] and a lot has changed in your life in the last few years.…”

Section: Methodsmentioning

confidence: 99%

“…You can just start wherever it feels right for you.” Following the narrative interview rules, the interview candidates were asked to talk freely whereby the interviewer took a neutral role and did not intervene by asking questions or comments. Questions of understanding were only asked afterward (see, e.g., Kleemann et al, 2013 ).…”

Section: Methodsmentioning

confidence: 99%

Motivational dynamics of German Salafist jihadists: A multi-methodical in-depth study of three paradigmatic cases

2022

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Individuals belonging to terrorist organizations accept and often use violence as an instrument of their strategies to achieve their goals. The present study focuses on the motivational dynamics of three contrastively selected paradigmatic cases of extremists that grew up in Germany, joined and supported terrorist organizations abroad, and later disengaged and distanced themselves from the jihadist ideology. An innovative multi-methodical approach was applied to the interviews that combines a biographical reconstruction of the lived experiences with a psychoanalytically informed interpretation of the narratives. First, the biographical trajectories were analyzed on the manifest level: How have the former terrorists experienced their own pathways? What were relevant factors for their engagement in and disengagement from terrorism? Second, to gain a deeper understanding of the unconscious motivational dynamics for involvement in terrorism, key sequences of the narrative interviews were interpreted scenically in a psychoanalytical interpretation group: How did the interviewees express their lived experiences (and why in this particular way)? What latent meanings can be extrapolated that provide deep insights into the motivational backgrounds of their decisions? Based on the results of the triangulation process, characterizing structural hypotheses about case dynamics including protective and risk factors are presented and implications for prevention and intervention approaches are given.

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Victim Blaming bei nicht-konsensueller Weitergabe intimer Bilder: Ergebnisse einer Befragung von Schülerinnen und Lehrerinnen

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