Nachprüfung der „Neusal-Methode von Dr. Wendler“ zur Fettbestimmung in Milch

Abstract

Vor kurzem 1) wurde ein Verfahren der Fettbestimmung in Milch verSffentlieht, alas nach den Angaben des Erfinders, neben dem Vorzuge der Genauigkeit die Unannehmliehkeiten, welche die Verwendung von Schwefelsiiure oder Alkali in sieh schliel~en, ausschaltet und eine leichte und sichere Ausfiihrung in der Praxis ermSgliehen soll. Da eine derartige Methode imstande sein dfirfte, bei den in den Untersuchungsanstalten auszuffihrenden Milchanalysen die bisher wohl allgemein angewendete Acidbutyrometrie zu ersetzen, ersehien es angezeigt, das Neusal-Verfahren beziiglich seiner Genauigkeit und der Vorziige gegeniiber der G e r b e r' schen Schwefelsauremethode einer Nachprii~ung zu unterziehen. Die hierbei gewonnenen prozentualen Ergebnisse der Fet~bestimmungen sind in tier nachfolgenden Tabelle (S. 496) zusammengestellt. Als Vergleichsverfahren wurden die G erber'sehe Aeidbutyrometrie und die gewichtsanalytische Bestimmung des Fettes nach R 5 s e-G o t t 1 i e b herangezogen. Die Ausffihrung der Fettbestimmungen nach der ~eusal-Methode und nach G erb e r erfolgte yon den Analytikern A. und B. unabhi~ngig voneinander. Um mSglichst alle in der Praxis vorkommenden Fi~lle zu beriicksichtigen, wurden die vergleiehenden Untersuchungen aui Frischmilch, Rahm~ Magermilch, erwiirmte, sterilisierte und konservierte Milch, sowie auf Milch mit verschiedenen Sih~regraden, Buttermilch und gekochte Milch ausgedehnt. Das Pulvergemiseh ,,Neusal" kommt in plombierten Papierbeuteln in blauen, mit Sehutzmarke versehenen Pappkartons ffir etwa 125, 250, 500 und 1000 Proben in den Handel. Der Alkohol, ,,Neusal-Alkohol" genannt, Wird in den jeweilig den Pulverpacku.ngen entsprechenden Mengen geliefert. Beide Reagentien wurden yon der Firma Dr. N. Gerber & Co. m. b. H. in Leipzig bezogen. Nach Angaben des Erfinders yon ]Neusal besteht dieses Pulver in der Hauptsache aus einem Gemenge yon salicylsaurea und citronensauren Salzen, denen ein blauer Farbstoff beigemischt ist. Fiir die Verwendung der alten Apparatur nach Gerber, mit Hilfe deren die Fettbestimmungen ausgefiihrt wurden, gestaltet sieh die Herstellung der :NeusaHSsung folgendermal~en : ,,In einem 2 1-Kolben wird das ~eusal-Pulver (250 g) zun~chst mit 600 ecm Wasser versetzt und durch Umschtitteln in LSsung gebracht. Hierauf wird die .erforderliche Menge Neusal-Alkohol (250 eem) zugeffigt und mit Wasser auf 2 1 aufgefiillt." Die so hergestellte LSsung hat ein spezi~isehes Gewieht yon ungefi~hr 1,0400 und ist gebrauchsfertig.