Milieuzugehörigkeiten und Gesundheitslebensstile: Empirische Befunde

Abstract

<jats:title>Zusammenfassung</jats:title> <jats:p>Der Beitrag formuliert zunächst drei Hypothesen, die aus Bourdieus Annahme einer Homologie zwischen dem Raum der sozialen Positionen und dem Raum der Lebensstile abgeleitet werden. Diese werden dann mit hierfür gebildeten Indikatoren aus dem Datensatz der Neubrandenburger Landgesundheitsstudie überprüft. Die Zusammenhangsanalysen sprechen für eine Bestätigung der Hypothesen hinsichtlich häufigerer bzw. seltenerer Gesundheitslebensstile in verschiedenen sozialen Milieus.</jats:p>

Geschlechtsspezifische Inanspruchnahme von ambulanten medizinischen und präventiven Leistungen in einem ländlichen Raum

“…Die Erhebung wurde als Paper-Pencil-Befragung durchgeführt. Der Fragebogen 24 basiert überwiegend auf Instrumenten, die im Rahmen des Bundesgesundheitssurveys 1998 25 angewandt wurden. Er umfasst 90 Fragen, die in 13 Teilbereiche (z.…”

“…Demgegenüber wurden v. a. Männer mit niedrigem sozialem Status von diesen Angeboten kaum erreicht. Diese strukturelle Dysfunktionalität bei verhaltenspräventiven Leistungen ist bereits seit längerem hinlänglich bekannt [27] und galt, wie für in jüngerer Zeit die DEGS1-Studie [8], auch für nordostdeutsche Landgemeinden, wo derartige Angebote ebenfalls nicht solche Menschen erreichten, die den größten Bedarf an ihnen haben könnten. Diese letztlich strukturell auf gesundheit licher Ungleichheit und nicht auf quantitativen (regionalen) Angebotszahlen beruhenden Dysfunktionalitäten sind offenbar recht zeit und regionsstabil, was uns insofern auch nicht überrascht hat.…”

“…Lippe 8 in der Feststellung anschließen, dass strukturell weitere Anstrengungen notwendig sind, um Bevölkerungsgruppen mit geringer Teilnahme zu erreichen. Auf der Basis der empirischen Untersuchung von Röding 24 mittels der LGS-Daten haben wir hierzu vorgeschlagen, differenziertere Konstellationen von Lebenslagen, Milieus und Gesundheitslebensstilen bei der Konzipierung von Maßnahmen der Primärprävention und Gesundheitsförderung besonders, aber nicht nur, in ländlichen Regionen zu berücksichtigen 27 .…”