Mehr Freiraum für mich? Effekte einer Gruppenintervention für pflegende Angehörige anhand von Routinedaten der SVLFG-Pflegekasse

Hetzel, Christian; Bühne, David; Michel, Wolfgang; Hölzer, Michael; Froböse, Ingo

doi:10.1007/s00391-022-02086-8

Cited by 2 publications

(5 citation statements)

References 21 publications

Supporting

Mentioning

Contrasting

Unclassified

Order By: Relevance

“…Vor diesem Hintergrund und dem überdurchschnittlichen Anteil häuslicher Pflege im grünen Sektor 17 hat die SVLFG entschieden, ihr bewährtes Angebot der Trainings- und Erholungswoche für pflegende Angehörige speziell auf die Zielgruppe der pflegenden Eltern auszurichten. Dazu wurde u. a. der subjektive Bedarf pflegender Eltern erhoben 18 , mit den Durchführungsverantwortlichen diskutiert und dann erprobt. Die zentrale Fragestellung der Studie und vorliegenden Arbeit lautet: Wie nachhaltig fördert die Teilnahme an der „Trainings- und Erholungswoche für pflegende Eltern“ das Wohlbefinden der Pflegepersonen?…”

Section: Ausgangslageunclassified

“…Dies dürfte auf die Trainingsinhalte zu Bewältigungsstrategien in der Intervention zurückzuführen sein, die im Nachgang im Alltag umgesetzt werden und dann im Sinne des eingangs dargestellten Stressmodells zur Wirkung kommen. Entsprechende Analysen 18 deuten darauf hin, dass vor allem die zunehmende Akzeptanz der Pflegesituation sowie das gesteigerte freizeitbezogene (und nicht das pflegebezogene) Verhalten treibend sind. Allerdings wird nach etwa 26 Wochen dann doch wieder nahezu das Ausgangsniveau erreicht.…”

Section: Diskussionunclassified

“…Wegen der sehr hohen Ausgangsbelastung, die auf einen therapeutischen Bedarf hindeutet, ist die Reichweite einer präventiv und punktuell ausgerichteten Intervention wie die vorliegende durchaus beachtlich. Qualitative Rückmeldungen der Teilnehmenden zeigen an, dass die Teilnahme zu einer Steigerung der Offenheit gegenüber psychologischer Hilfe beigetragen hat und in Einzelfällen auch psychologische Hilfe aufgesucht wurde 18 . Dies dürfte vor allem auf die niederschwellige Einbindung einer Psychologin in das Wochenprogramm zurückzuführen sein.…”

Section: Diskussionunclassified

“…Dies wurde erreicht, indem diese Personen noch nicht an der Intervention teilgenommen haben, aber an einer späteren Teilnahme interessiert sein mussten. Die Ähnlichkeit zeigt sich nicht nur in der hier beschriebenen Struktur, sondern auch in den Einstellungen gemäß dem skizzierten Wirkungsmodell sowie in pflege- und freizeitbezogenen Verhaltensmerkmalen (siehe dazu 18 ) Auf diese Weise konnten die zeitveränderlichen Effekte – hier der Sommer als Periodeneffekt und die Rahmenbedingungen – angemessen berücksichtigt werden. Für Alters- und Kohorteneffekte waren die Fallzahlen aber zu gering und der Untersuchungszeitraum zu klein.…”

Section: Diskussionunclassified

See 3 more Smart Citations

Effekt eines einwöchigen Gesundheitsprogramms auf die psychische Gesundheit von pflegenden Eltern – eine kontrollierte Panelstudie

et al. 2021

View full text Add to dashboard Cite

Zusammenfassung Ziel Eltern von pflegebedürftigen und zu Hause versorgten Kindern sind eine vulnerable Gruppe. Es wird der Effekt eines gesetzlich finanzierten, einwöchigen Gesundheitsprogramms der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) auf das Wohlbefinden der teilnehmenden pflegenden Eltern ermittelt. Methode Im Rahmen einer kontrollierten Panelstudie (Interventionsgruppe IG n=23, Vergleichsgruppe n=33, Zuteilung nicht randomisiert) wurde der WHO-5-Index zu mehreren Messzeitpunkten erhoben. Die Auswertung erfolgte mittels Fixed Effects-Panelregression unter Kontrolle von zeitveränderlichen Merkmalen (externe Rahmenbedingungen, Periodeneffekte). Ergebnisse 70% der IG sind bei Interventionsbeginn an der Schwelle zu einer klinisch relevanten Depressivität. Nach einem sehr deutlichen Anfangseffekt bleibt das Niveau bis 15 Wochen über dem Ausgangsniveau (bei stabilen Rahmenbedingungen). Ein Absinken unter das Ausgangsniveau wird aber selbst bei deutlich steigenden Belastungen bis mindestens 26 Wochen verhindert. Schlussfolgerung Angesichts der hohen Ausgangsbelastung ist die Nachhaltigkeit der präventiv ausgerichteten Intervention beachtlich. Die Intervention ist für die Sozialversicherung einzigartig. Das Design erlaubt trotz der geringen Fallzahl eine kausale Interpretation.

show abstract

Section: Ausgangslageunclassified

Section: Diskussionunclassified

See 2 more Smart Citations

Effekt eines einwöchigen Gesundheitsprogramms auf die psychische Gesundheit von pflegenden Eltern – eine kontrollierte Panelstudie

et al. 2021

View full text Add to dashboard Cite

show abstract

“…Angebote, die speziell die Gesundheitsförderung und Prävention der pflegenden Angehörigen zum Ziel haben, gibt es kaum. Herausgehoben seien die Angebote der Techniker Krankenkasse 5 , der BARMER 6 und der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) 7 8 9 . Diesen Ansätzen ist gemeinsam, dass sie mehrtägig, außerhalb der häuslichen Umgebung und ohne die pflegebedürftige Person stattfinden.…”

Section: Introductionunclassified

Effekte eines einwöchig-stationären Gesundheitsprogramms für pflegende Angehörige gemeinsam mit ihrer pflegebedürftigen Person (Pflege-Tandem der SVLFG) – eine quasiexperimentelle Studie

Hetzel,

Schaller,

Michel

et al. 2024

Gesundheitswesen

Self Cite

View full text Add to dashboard Cite

Ziel: Ziel war es, den Effekt eines einwöchig-stationären Gesundheitsprogramms für pflegende Angehörige gemeinsam mit ihrer pflegebedürftigen Person (Pflege-Tandem) auf das Wohlbefinden der pflegenden Angehörigen zu schätzen. Zudem wurden Akzeptanz und subjektiver Nutzen erhoben. Kostenträger der Intervention ist die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG). Methodik: Zentral für die Intervention sind (1) die häusliche Pflegeberatung vor dem Seminar, (2) das einwöchige Seminar im Setting einer Rehaklinik eines Kurortes insbesondere mit Pflegekurs, Bewegungs- und Entspannungseinheiten und Anwendung der ortsgebundenen Heilmittel, (3) die Ersatzpflege der pflegebedürftigen Personen in räumlicher Nähe zum Seminarort sowie (4) die niederschwellige telefonische Nachsorge durch SVLFG-Fachpersonal. In einer kontrollierten prospektiven Panelstudie (IG n=35, VG n=67, Zuteilung nicht randomisiert) wurde das Wohlbefinden (WHO-5, Spannweite 0-100) zu mehreren Messzeitpunkten erhoben (IG: 0, 1, 9, 17, 28 und 43 Wochen nach Seminarbeginn; VG 0, 17, 28 und 43 Wochen). Die Statistik erfolgte mittels fixed-effects Panelregression unter Kontrolle von zeitveränderlichen Kovariaten (Periodeneffekte, externe Belastungen). Ergebnisse: In der IG (80 Prozent Frauen, mittleres Alter 66,5 Jahre) zeigen zu Beginn 69 Prozent der pflegenden Angehörigen Hinweise auf eine klinisch relevante Depressivität. Bei den pflegebedürftigen Personen sind alle Pflegegrade vertreten, überwiegend 2 und 3, mit ärztlich diagnostizierter Demenz bei 37 Prozent. Die VG ist ähnlich strukturiert. Unter der Bedingung stabiler externer Belastungen ist der Anfangseffekt sehr deutlich (delta = +19 Punkte). Danach flacht die Wirkung ab, bleibt aber recht stabil bei etwa 10 Punkten über dem Ausgangsniveau. Die letzte Messung (43 Wochen) ist zwar nicht mehr statistisch signifikant erhöht, aber sie ist unabhängig von der Entwicklung externer Belastungen. Die Akzeptanz und der subjektive Nutzen sind sehr hoch. Schlussfolgerungen: Die Stärke der Intervention ist der dyadische Ansatz. Die Intervention fördert das Wohlbefinden und ist hochakzeptiert. Das Design erlaubt zumindest vorsichtige kausale Schlussfolgerungen. Für die verbleibenden Limitationen wären größere Fallzahlen und eine randomisiert kontrollierte Studie erforderlich. Aim: The aim was to assess the effect of a one-week inpatient health programme for family carers together with the person in need of care (care tandem) on the well-being of family carers. Acceptance and subjective benefits were also assessed. The intervention is funded by the Social Insurance for Agriculture, Forestry and Horticulture (SVLFG). Methodology: Central to the intervention are (1) the home care counselling before the seminar, (2) the one-week seminar in the setting of a rehabilitation clinic at a health resort, in particular with a care course, exercise and relaxation units and the use of local remedies, (3) the substitute care of the person in need of care in close proximity to the seminar location and (4) the low-threshold telephone aftercare by SVLFG specialists. In a controlled prospective panel study (IG n=35, VG n=67, allocation not randomised), well-being (WHO-5, range 0-100) was measured at several points in time (IG: 0, 1, 9, 17, 28 and 43 weeks after the start of the seminar; VG 0, 17, 28 and 43 weeks). Statistics were performed using fixed-effects panel regression, controlling for time-varying covariates (period effects, external stress). Results: In the IG (80 per cent women, mean age 66.5 years), 69 per cent of family carers showed evidence of clinically relevant depression at baseline. All care levels are represented among the people in need of care, predominantly 2 and 3, with medically diagnosed dementia in 37 per cent. The VG is similarly structured. Under the condition of stable external stress, the initial effect is very clear (delta = +19 points). The effect then flattens out, but remains fairly stable at around 10 points above the initial level. Although the last measurement (43 weeks) is no longer statistically significantly higher, it is independent of the development of external stress. Acceptance and subjective benefit are very high. Conclusions: The strength of the intervention is the dyadic approach. The intervention promotes well-being and is highly accepted. The design allows at least cautious causal conclusions. For the remaining limitations, larger case numbers and a randomised controlled trial would be necessary.

show abstract

Mehr Freiraum für mich? Effekte einer Gruppenintervention für pflegende Angehörige anhand von Routinedaten der SVLFG-Pflegekasse

Cited by 2 publications

References 21 publications

Effekt eines einwöchigen Gesundheitsprogramms auf die psychische Gesundheit von pflegenden Eltern – eine kontrollierte Panelstudie

Effekt eines einwöchigen Gesundheitsprogramms auf die psychische Gesundheit von pflegenden Eltern – eine kontrollierte Panelstudie

Effekte eines einwöchig-stationären Gesundheitsprogramms für pflegende Angehörige gemeinsam mit ihrer pflegebedürftigen Person (Pflege-Tandem der SVLFG) – eine quasiexperimentelle Studie

Contact Info

Product

Resources

About