Das invasiv lobuläre Karzinom (ILC) ist der zweithäufigste histologische Mammakarzinomtyp nach dem invasiv duktalen Karzinom. Die Häufig-keit liegt bei etwa 5-15 % aller Mammakarzinome, während das invasiv duktale Karzinom in etwa 70-90 % aller Mammakarzinome anzutreffen ist [1][2][3]. In 2 epidemiologischen Studien von Li et al. [2,3] konnte festgestellt werden, dass die Inzidenz des ILC, insbesondere bei postmenopausalen Frauen, in den letzten 10 Jahren von 9,5 % in 1987 auf 15,6 % in 1999 zugenommen hat. Als mögliche Ursache wird der Einfluss einer kombinierten Östrogen-und Gestagensubstitution in der Postmenopause diskutiert. Arpino et al. [4] untersuchten die klinischen und biologischen Merkmale des ILC von 4140 Patienten und verglichen diese mit einem Kollektiv von 45 169 Patienten mit invasiv duktalem Karzinom. Sie konnten ebenfalls feststellen, dass das ILC häu-figer bei postmenopausalen Patientinnen auftritt. Die Tumoren zeichnen sich durch eine größere Tumorgröße aus, sind häufiger Östrogen-und Progesteronrezeptor-positiv, sowie Her-2-und p53-Rezeptor-negativ. Die Häufigkeit für ein kontralaterales Karzinom ist für Patienten mit ILC signifikant höher als bei Patienten mit einem invasiv duktalen Karzinom (20,9 vs. 11,2 %). Eine brusterhaltende Therapie ist bei Patienten mit ILC weniger häufig möglich als bei Patienten mit invasiv duktalem Karzinom. Mitze et al. [5] konnten an 121 Patientinnen mit ILC feststellen, dass Zusammenfassung !In der klinischen Untersuchung und Mammografie entzieht sich das invasiv lobuläre Karzinom häufig einer frühzeitigen Diagnose, sodass es oft erst bei fortgeschrittener Tumorgröße diagnostiziert werden kann. Die Sonografie als ergänzen-des diagnostisches Verfahren vermag die Sensitivität im Nachweis eines invasiv lobulären Karzinoms zu erhöhen, weist aber sogar in der Hand eines erfahrenen Untersuchers Limitationen auf. Ebenso sind beide Untersuchungsmodalitäten gemeinsam im Staging eines histologisch diagnostizierten invasiv lobulären Karzinoms limitiert, da sie häufig zu einer Unterschätzung der Tumorgröße führen und eine Multifokalität oder Multizentrizität häufig nicht erkennen können. Die MR-Mammografie stellt derzeit die sensitivste diagnostische Modalität im Nachweis und Staging des invasiv lobulären Mammakarzinoms dar, weshalb sie in der aktuellen Stufe-3-Leitlinie im lokalen Staging des invasiv lobulären Karzinoms empfohlen wird.Abstract ! Early diagnosis of invasive lobular breast carcinoma by physical examination and mammography is often difficult. It is thus often diagnosed only at an advanced tumor stage. Sonography of the breast can increase the sensitivity for diagnosis of invasive lobular breast cancer, but this modality has its limitations even when performed by experienced investigators. The combination of mammography and sonography also has limitations, particularly with regard to the staging of the invasive lobular cancer, as tumor dimensions are often underestimated and multifocality or multicentricity often not recognized. At present, MR mammography is ...