“…Die Initialzündung hierzu lieferte Foucaults Veröffentlichung der autobiographischen Aufzeichnungen Herculine Barbins (1978a), denen er ein Vorwort voranstellt, in welchem er das Zusammenwirken von biomedizinischer Geschlechterermittlung und juristischer Entscheidungsfindung als Formation eines Machtdiskurses und Sinnbild für die Entstehung eines abendländischen Sexualdispositivs beschreibt. Seitdem wendet sich die interdisziplinäre Forschung dem Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu: darunter aus einem medizinhistorischen (Groneberg 2008;Klöppel 2006Klöppel , 2010aKlöppel , 2012Reis 2005;Mildenberger 2005;Dreger 1998aDreger , 1998bJonas & Stallybrass 1991;Krämer 2018a;Schochow 2009Schochow , 2016Gregor 2015), ethnologischen (Lang 2006;Herdt 1990Herdt , 1994aHerdt , 1994bPreves 2002Preves , 2003Lang 1997), sozialwissenschaftlichen (Kessler & McKenna 1978;Kessler 1990Kessler , 1998Butler 1991Butler , 1999Butler , 2009aButler , 2009b, rechtswissenschaftlichen (Matt 2009;Plett 2003;Rothärmel 2006;Kolbe 2010), medizinkritischen (Fausto-Sterling 1993Voß 2010Voß , 2012Scheunemann 2016;Groß 2015) sowie aus der Sicht von intersexuellen Personen selbst…”