Plasmanitrieren bietet großes Potenzial, die Verschleißeigenschaften von austenitischen Stählen zu verbessern. Es werden neben den Werkstoffen 1.4307 und 1.4404 die Titan‐stabilisierten Güten 1.4541 und 1.4571 betrachtet, um insbesondere den Einfluss der Titanstabilisierung auf das Nitrierergebnis und das Korrosionsverhalten zu untersuchen. Außerdem wurde untersucht, inwieweit der Herabsetzung der Korrosionseigenschaften durch kaltumformungs‐induzierte Defektstrukturen durch die Titanstabilisierung begegnet werden kann. Im Vergleich zu den Werkstoffen 1.4307 und 1.4404 wird bei beiden titanstabilisierten austenitischen Stählen weniger Stickstoff in Bereichen mit Umformmartensit und niedrigen Nitriertemperaturen eingebaut, während an Gleitbändern eine erhöhte Eindiffusion von Stickstoff zu beobachten ist. Die Korrosionsbeständigkeit verbessert sich generell durch die hier verwendeten Plasmanitrierparameter. Generell bewirkt eine höhere Dicke der beim Plasmanitrieren erzeugten S‐Phase eine bessere Korrosionsbeständigkeit sowie eine höhere Oberflächenhärte. Die Titanstabilisierung hemmt die Stickstoffdiffusion bei hohen Umformmartensitgehalten und niedrigen Nitriertemperaturen und fördert die Diffusion an Gleitlinien.