Lösliches P-Selectin und β-Thromboglobulin bei koronarer Herzkrankheit und akutem Myokardinfarkt.

Abstract

Zusammenfassung: P-Selectin ist ein Adhäsionsmolekül, welches in der Membran der -Granula von Thrombozyten sowie in "Weibel-Palade-Körpern" von Endothelzellen lokalisiert ist. Eine lösliche Isoform von P-Selectin, "soluble P-Selectin u (sP-Selectin), kann enzymirhmunornetrisch in humanem Plasma nachgewiesen werden. P-Selectin wird im Rahmen der "Release-Reaktion" von aktivierten Thrombozyten vermehrt exprimiert, während ß-Thromboglobulin aus thrombozytären -Granula sezerniert wird. Aktivierte Thrombozyten und deren Interaktion mit der Gefäßwand spielen eine entscheidende Rolle in der Pathogenese der korpnaren Herzkrankheit und den akuten Koronarsyndromen wie der instabilen Angina pectoris und dem akuten Myokardinfarkt. Um die Relevanz von sP-Selectin und ß-Thromboglobulin bei koronarer Herzkrankheit zu evaluieren, wurden bei Patienten mit stabiler Angina pectoris (sAP, n=20), instabiler Angina pectoris (iAP, n=12) und akutem Myokardinfarkt (AMI, n=12) sowie bei Normalprobanden (NP, n=ll) die Konzentrationen an sP-Selectin und ß-Thromboglobulin enzymimmunometrisch in der systemischen Zirkulation analysiert. Die 'drei untersuchten Patientengruppen wiesen unabhängig vom klinischen und angiokardiographischen Schweregrad der koronaren Herzkrankheit signifikant erhöhte sP-Selectin Plasmakonzentrationen (Mittelwert±SD) verglichen mit Normalprobanden auf [NP: 98±20 ng/ml vs. s AP: 133±30 ng/ml, p<0,01; vs. iAP: 128±28 ng/ml, p<0,01; vs. AMI: 144±72.ng/ml,p<0,05]. ß-Thromboglobulin Konzentrationen waren lediglich bei Patienten mit akutem Myokardinfarkt signifikant erhöht [NP: 30±20 lU/ml vs. AMI: 39±14 lU/ml, p<0,05]. Bei den Patienten mit akutem Myokardinfarkt fand sich darüber hinaus eine positive Korrelation von sP-Selectin mit der maximalen Aktivität der Creatin-Kinase im Serum [r=0,72, p<0,01].