ZusammenfassungDie Zuwanderung von Menschen aus anderen Ländern oder sogar von anderen Kontinenten stellt uns als Rheumatologen vor neue Herausforderungen. Obwohl alle entzündlich-rheumatischen Erkrankungen die hierzulande vorkommen, auch in den Heimatländern der Immigranten existieren, sind die Häufigkeiten unterschiedlich. Bei uns seltene Krankheitsbilder wie familiäres Mittelmeerfieber (FMF) oder M. Behcet sind v. a. in Nordafrika und im Mittelmeerraum oft häufiger als Spondyloarthritiden oder gar die RA. Das FMF ist zudem mit dem Auftreten einer Spondyloarthritis assoziiert, die dann häufig HLA-B27 negativ ist. Ebenso gibt es eine Assoziation mit dem M. Behcet. Auch das Rheumatische Fieber kommt v. a. in den afrikanischen Ländern noch häufig vor, während es in Europa fast ausgerottet ist. Zu beachten sind auch mögliche Differenzialdiagnosen wie rheumatische Symptome bei genetisch determinierten Anämien, oder bei Infektionen wie HIV, der Tuberkulose und Parasitosen, die allesamt in den Herkunftsländern der Migranten viel häufiger sind, als in Nordwesteuropa.