ZusammenfassungSowohl neuronale als auch gliale Zellen tragen zu höheren Hirnfunktionen bei. Viele Beobachtungen zeigen, dass Neurone und Gliazellen nicht nur physische Berührungspunkte besitzen, sondern auch physiologisch eng verbunden sind und auf vielen Ebenen wechselseitig voneinander abhängen. Zudem stellen Macroglia wie Astrozyten, NG2 - Zellen und Oligodendrocyten keine homogenen Zellpopulationen dar, sondern besitzen, ahnlich wie Neurone, merkliche Unterschiede in verschiedenen Aspekten. Diese Vielzahl der Unterschiede in Morphologie, Funktionalität und zellularer Aktivität wurden jungst anerkannt und in ein generelles Konzept der Gehirnfunktion integriert, welches eine neurale, statt einer ausschließlich neuronalen Welt zeichnet. Mit den neusten Fortschritten der ‚OMICs‘ Technologie wird ein unvoreingenommener und explorativer Ansatz möglich, über welchen ein detailliertes Verständnis des glialen Heterogenitätsprofils in Reichweite gelangt. In diesem Artikel geben wir einen Überblick über aktuelle Transkriptomics-und Proteomicstechniken, die benutzt werden, um die gliale Heterogenität des Gehirns zu analysieren.