ZusammenfassungDie Evaluation von Interventionseffekten ist eine wichtige Domäne der
Versorgungsforschung. Die vom Deutschen Netzwerk Versorgungsforschung (DNVF) ins
Leben gerufene Ad hoc Kommission zur Nutzung versorgungsnaher Daten
beschäftigt sich in diesem zweiten Teil des Manuals deshalb mit der
Nutzung dieser Daten zur Evaluation von Interventionseffekten. Zunächst
erfolgt dabei eine Aufarbeitung der Begriffsbestimmung und Diskussion zur
Bedeutung von Kontextfaktoren. Anschließend werden sowohl allgemeine
Anforderungen an Planung, Datenerhebung und Auswertung sowie konkrete Beispiele
zur Evaluation von Interventionseffekten für die 3 Anwendungsfelder
Arzneimitteltherapie, nicht-medikamentöse Maßnahmen sowie
komplexe Interventionen herausgearbeitet. Dabei werden sowohl Szenarien
betrachtet, bei denen bisher keine Informationen aus direkt vergleichenden
randomisierten kontrollierten Studien (RCTs) vorliegen bzw. bereits RCTs
vorhanden sind, jedoch eine Erweiterung der Fragestellung erforderlich ist. Im
Zentrum steht bei allen Beispielen an erster Stelle immer die Frage, ob die
Datenquelle für die entsprechende Forschungsfrage geeignet ist und zwar
unabhängig davon, ob eine Studie mit oder ohne Randomisierung
durchgeführt wird. Die gewählten Beispiele stammen
größtenteils aus der Onkologie, weil die hierfür
notwendigen Daten zumindest in Ansätzen bereits für Deutschland
vorliegen. Abschließend diskutiert das Manual mögliche
Herausforderungen für eine zukünftige Nutzung dieser Daten.