Zusammenfassung
Einf?hrung: Patienten mit einem Typ1 Diabetes mellitus (DM1) haben ein deutlich erh?htes Erkrankungsrisiko f?r weitere Autoimmunerkrankungen. Aus einer Studie in Jena ist bekannt, dass 50?% dieser Patienten pathologisch erh?hte Autoantik?rpertiter (AAK) gegen weitere Autoimmunerkrankungen aufweisen, bei jedem 3. lag eine weitere Autoimmunerkrankung vor. Weiterhin ist bekannt, dass maternale Schilddr?senantik?rper (TRAK) die Plazenta passieren, eine fetale Basedow-Hyperthyreose induzieren k?nnen und die Titerh?he dabei mit dem kindlichen Hyperthyreoserisiko korreliert 1
2. Bisher gibt es wenig Aufschluss hinsichtlich weiterer m?tterlicher Autoimmunerkrankungen und deren fetalen Beeinflussung bei Plazentapassage.
Problemstellung: Es soll der Zusammenhang erh?hter AAK-Titer bei Schwangeren mit einem DM1 und dem m?glichen plazentaren AAK-Transfer zum Feten analysiert werden.
Methodik: Bei 40 nicht selektionierten Patientinnen mit DM1 (Alter 29???4 Jahre, Diabetesdauer 14???8 Jahre, HbA1c pr?natal 6,2???0,5?%/ NB 5,5???6,2?%), die 09.2010???12.2014 an der Universit?tsfrauenklinik Jena entbunden worden, erfolgte in der 32.?38. SSW ein AAK-Screening (Dm1-AAK, Schilddr?sen-AK, Z?liakie-AK, Perniciosa-AK). Bei positivem AAK-Titer erfolgte bei Geburt eine Blutabnahme aus dem Nabelschurblut zur Analyse der kindlichen AAK-Titer.
Ergebnisse: Schwangere mit DM1 zeigten folgende H?ufung erh?hter AAK: DM1-AAK: 97,5?% (n?=?39), Schilddr?sen-AK: 37,5?% (n?=?15), Perniciosa-AAK 10,0?% (n?=?4); Z?liakie-AK 5?% (n?=?2), NNR-AK 0?% (n?=?0). 100?% der Neugeborenen zeigten unmittelbar post partum einen pathologisch erh?hten AAK-Titer; siehe Tabelle: DM1-AAK: 100?%, Schilddr?sen-AK: 93,3?%, Perniciosa-AAK 100?%; Z?liakie-AK 0. Die Titerh?he der AAK der Mutter und des Kindes zeigte eine positive Korrelation (GAD-AK r?=?0,93, p?0,0001, Anti-TPO-AK r?=?0,79, p?0,0001).
Fazit: Schwangere mit DM1 zeigen neben dem erh?hten Dm1-AAK-Titer zu ?ber 35?% weitere pathologisch erh?hte AAK. 100?% von deren Kindern zeigten unmittelbar post partum zum Teil hoch positive AAK-Titer, die den plazentaren AAK-Transfer von Mutter zum Feten aufzeigen. Ebenfalls besteht ein hochsignifikanter Zusammenhang zwischen maternaler Titerh?he und der Titerh?he des Kindes. Innerhalb des ersten Lebensjahres beobachteten wir einen stetigen Abfall der AAK beim Kind. Ein positiver Nachweis war dennoch in Einzelf?llen bis ?ber einem Jahr pr?sent. Eine positive Korrelation zwischen Persistenz der AAK und Stillzeit ergab sich in unserer Studie nicht.