Laterofixation der Stimmlippe statt Tracheotomie bei akuter beidseitiger Stimmlippenparese

Abstract

Laterofixation via endo-extralaryngeal suture technique improves the airway situation immediately in patients suffering from bilateral vocal cord paralysis due to benign or malignant thyroid surgery. Thus tracheostomy can be avoided. The advantage of the reversibility of this technique becomes evident by the fact that the threads can be removed with recovery of the function of the vocal cords. The limits of this method seem to be achieved when the vocal cord is previously damaged due to e.g. a long-term intubation which results in an increased vulnerability of the vocal cords. Thus they cannot sufficiently resist the suture material.

Intraluminäre Verfahren der Glottiserweiterung bei bilateraler Stimmlippenparese

“…Tritt eine beidseitige Lähmung des N. recurrens infolge eines operativen Eingriffs, z. B. einer Strumektomie, auf, kann aber in 40-86% der Fälle mit einer zumindest einseitigen spontanen Besserung der Stimmbandbeweglichkeit innerhalb der ersten 12 Monate gerechnet werden, weshalb so lange möglichst auf irreversible statische operative Interventionen verzichtet werden sollte [27,30]. Wird die durch einen beidseitigen Stimmlippenstillstand bedingte Atemwegsobstruktion von einem Patienten nicht toleriert, kann durch eine Tracheotomie die Phase, in der der potenzielle Wiedereintritt der Stimmbandfunktion abgewartet wird, über-brückt werden.…”

“…Über den klinischen Einsatz der Lateralfixation zur definitiven Atemwegserweiterung bei Patienten mit bilateraler Stimmbandlähmung berichteten 1984 Ejnell et al [9], welche unter endoskopischer Kontrolle mithilfe zweier Injektionsnadeln Zügelnähte von außen durch den Schildknorpel anlegten. Dieses extraendolaryngeale Vorgehen hatte aber den wesentlichen Nachteil, dass sich die Orientierung und die exakte Positionierung der Zügelnähte trotz der Kenntnis anatomischer Landmarken schwierig gestaltete [11,26,27,30].…”

“…In der internationalen medizinischen Literatur wird mittlerweile eine Fülle intraluminärer glottiserweiternder Operationen beschrieben und kontrovers diskutiert, bisher konnte sich aber kein Eingriff als Verfahren der Wahl etablieren [27]. Ist die Ätiologie des Stimmbandstillstands bekannt, so ist entscheidend zu berücksichtigen, dass sich die Stimmbandfunktion bei einer bilateralen Rekurrensparese innerhalb von 9 bis 12 Monaten nach Nervenverletzung wieder erholen kann [24,26,27,30]. Erst nach diesem Zeitraum ist von einer permanenten Läh-mung der Stimmlippen auszugehen, wobei die Prognose für die beiden betroffenen Seiten unterschiedlich ist, aber auch eine einseitige spontane Funktionsverbesserung für den Patienten ausreichend sein kann [26,30].…”

“…Ist die Ätiologie des Stimmbandstillstands bekannt, so ist entscheidend zu berücksichtigen, dass sich die Stimmbandfunktion bei einer bilateralen Rekurrensparese innerhalb von 9 bis 12 Monaten nach Nervenverletzung wieder erholen kann [24,26,27,30]. Erst nach diesem Zeitraum ist von einer permanenten Läh-mung der Stimmlippen auszugehen, wobei die Prognose für die beiden betroffenen Seiten unterschiedlich ist, aber auch eine einseitige spontane Funktionsverbesserung für den Patienten ausreichend sein kann [26,30]. Aus diesem Grunde sollten operative Verfahren mit definitiver Resektion von Weichteilgewebe im Bereich der Glottis in der Regel frühestens nach 12 Monaten erfolgen, es sei denn, es kann bereits früher mit Sicherheit von einer ausbleibenden Besserung ausgegangen werden, weil z.…”

“…B. die Nervi recurrentes im Rahmen einer Tumoroperation absichtlich reseziert wurden oder z. B. ein nicht kurables Ösophaguskarzinom den bilateralen Stimmbandstillstand bedingt [11,24,26,27,30]. Für die Prognoseabschätzung der Stimmbandlähmung und Indikationsstellung für eine operative Intervention kann des Weiteren ein Elektromyogramm hilfreich sein, wenngleich der Einfluss des Elektromyogramms auf das Therapiekonzept oft wenig bedeutend ist [30].…”