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Zusammenfassung: Die transparenz, die ein Autor und eine Redaktion gegenüber dem Publikum selbst herstellen können, gilt traditionell als ein eher marginales Kriterium journalistischer Qualität. Doch neue transparenz-Modelle haben aufgrund der Interaktivität, der schnelligkeit, der Archivierung und der fehlenden Platzbeschränkung im Internet höhere Potentiale als klassische Instrumente in Print-oder Rundfunkmedien. In Beitragsanmerkungen, Web-Videos, Blogs, twitter-feeds und sozialen Netzwerken diskutieren Journalisten mit Nutzern über redaktionelle Entscheidungen und legen Rechenschaft ab. transparenz liegt im trend der digitalen Öffentlich-keit, ist aber nicht eindeutig, sondern widersprüchlich und komplex zu bewerten. Dieser Beitrag konzeptionalisiert (Selbst-)Transparenz und klassifiziert die zur Verfügung stehenden Instrumente qualitativ in einer dreidimensionalen Matrix. Dies öffnet den Blick auf Problemzonen und Konfliktpotentiale: Redaktionen, die offene Selbstreflexion demonstrieren, verabschieden sich vom Ideal des "objektiven Journalismus". Dennoch ist transparenz nicht nur ethisch erwünscht, sondern soll das Vertrauen des Publikums in journalistische Produkte steigern, weil sie Qualitätsbewertungen durch das Publikum ermöglicht. Ein Experiment belegt erstmals einen Wirkungszusammenhang zwischen selbst-transparenz und Vertrauen in einigen Aspekten, aber nicht grundsätzlich. Die Wirkung muss differenziert nach Prozess- und Produkttransparenz sowie nach Medium analysiert werden.Schlüsselwörter: transparenz im Journalismus · Medienqualität · Glaubwürdigkeit · Vertrauen · Werte · Medienwirkung Transparency in journalism -Instruments, conflicts, effects Abstract: the transparency that journalists and newsrooms can produce for their audience has long been regarded as a rather marginal criterion for journalistic quality. But new transparency models-due to the interactivity, immediacy, archiving capacity and the absent limitation of space in the internet-offer greater potentials than classical instruments in print and broadcasting. In Publizistik (2011) 56:133-155 comments, web videos, blogs, twitter feeds and social networks, journalists discuss with users and publicly account for editorial decisions. transparency is fashionable in the digital public sphere; its evaluation, however, is not clear, but ambiguous and complex. this paper conceptualizes (self-)transparency and qualitatively classifies the available instruments in a three-dimensional matrix model. This is to facilitate the analysis of problematic areas and potential conflicts: Newsrooms demonstrating open self-reflection dismiss the ideal of "objective journalism". Yet, transparency is not only an ethical demand, but is also supposed to strengthen trust in journalistic products because it permits quality evaluations by the audience. An experiment shows, for the first time, that self-transparency has an effect on trust in some aspects but not as a basic principle. Analysing this interdependency, we have to distinguish between transparency of proce...
Zusammenfassung: Die transparenz, die ein Autor und eine Redaktion gegenüber dem Publikum selbst herstellen können, gilt traditionell als ein eher marginales Kriterium journalistischer Qualität. Doch neue transparenz-Modelle haben aufgrund der Interaktivität, der schnelligkeit, der Archivierung und der fehlenden Platzbeschränkung im Internet höhere Potentiale als klassische Instrumente in Print-oder Rundfunkmedien. In Beitragsanmerkungen, Web-Videos, Blogs, twitter-feeds und sozialen Netzwerken diskutieren Journalisten mit Nutzern über redaktionelle Entscheidungen und legen Rechenschaft ab. transparenz liegt im trend der digitalen Öffentlich-keit, ist aber nicht eindeutig, sondern widersprüchlich und komplex zu bewerten. Dieser Beitrag konzeptionalisiert (Selbst-)Transparenz und klassifiziert die zur Verfügung stehenden Instrumente qualitativ in einer dreidimensionalen Matrix. Dies öffnet den Blick auf Problemzonen und Konfliktpotentiale: Redaktionen, die offene Selbstreflexion demonstrieren, verabschieden sich vom Ideal des "objektiven Journalismus". Dennoch ist transparenz nicht nur ethisch erwünscht, sondern soll das Vertrauen des Publikums in journalistische Produkte steigern, weil sie Qualitätsbewertungen durch das Publikum ermöglicht. Ein Experiment belegt erstmals einen Wirkungszusammenhang zwischen selbst-transparenz und Vertrauen in einigen Aspekten, aber nicht grundsätzlich. Die Wirkung muss differenziert nach Prozess- und Produkttransparenz sowie nach Medium analysiert werden.Schlüsselwörter: transparenz im Journalismus · Medienqualität · Glaubwürdigkeit · Vertrauen · Werte · Medienwirkung Transparency in journalism -Instruments, conflicts, effects Abstract: the transparency that journalists and newsrooms can produce for their audience has long been regarded as a rather marginal criterion for journalistic quality. But new transparency models-due to the interactivity, immediacy, archiving capacity and the absent limitation of space in the internet-offer greater potentials than classical instruments in print and broadcasting. In Publizistik (2011) 56:133-155 comments, web videos, blogs, twitter feeds and social networks, journalists discuss with users and publicly account for editorial decisions. transparency is fashionable in the digital public sphere; its evaluation, however, is not clear, but ambiguous and complex. this paper conceptualizes (self-)transparency and qualitatively classifies the available instruments in a three-dimensional matrix model. This is to facilitate the analysis of problematic areas and potential conflicts: Newsrooms demonstrating open self-reflection dismiss the ideal of "objective journalism". Yet, transparency is not only an ethical demand, but is also supposed to strengthen trust in journalistic products because it permits quality evaluations by the audience. An experiment shows, for the first time, that self-transparency has an effect on trust in some aspects but not as a basic principle. Analysing this interdependency, we have to distinguish between transparency of proce...
Zusammenfassung: Der Journalismus scheint in einer Krise zu stecken, die durch den digitalen Medienumbruch und dessen sozio-kulturelle Begleiterscheinungen ausgelöst wurde. Vielfach werden Deprofessionalisierungstendenzen beklagt. In dieser situation ist die Journalistik herausgefordert, über die konstitutive Aufgabe des Journalistenberufs neu nachzudenken und nach den Konstanten, aber auch nach notwendigen Veränderungen im beruflichen Selbstverständnis zu fragen. zunächst wird der Begriff Öffentlichkeit erläutert und begründet, warum moderne Gesellschaften Journalismus als den Beruf brauchen, der sich auf das Herstellen von Öffentlichkeit spezialisiert. Danach wird skizziert, welche besonderen Qualitäten und Regeln die Öffentlich-keitsaufgabe impliziert, wobei sich professionelle Autonomie als Kernelement erweist. schließ-lich wird gefragt, ob das journalistische selbstbild des unbeteiligten Beobachters, das in der Welt der Printmedien entstanden ist, noch adäquate Antworten auf die Herausforderungen der Mediengesellschaft erlaubt, in welcher der Journalismus nolens volens selbst als strukturelle Bedingung realer Gegebenheiten wirkt. Berufliche Unabhängigkeit nur als Unbeteiligtsein zu verstehen, ist offenbar kontraproduktiv geworden. Journalismus als selbstbeobachtung der Gesellschaft in der form von fremdbeobachtung: Lässt sich diese herkömmliche Vorstellung überwinden?Schlüsselwörter: Journalistenberuf · Mediengesellschaft · Öffentlichkeit · unabhängigkeit · unbeteiligter Beobachter Abstract: Journalism seems to be in a state of crisis which was caused by radical changes in the media, i.e. the development of digital media and their socio-cultural side-effects. A decline of professionalism is often deplored. In this situation, the challenge of the academic field of journalism is to think again, not only about the constitutive task of the journalistic profession and its
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