Körperliches Training bei Lungenerkrankungen als Langzeittherapie

Abstract

Notwendigkeit und Umsetzung im wohnortnahen ambulanten BereichLeitthema Körperliches Training ist bei chronischen Lungenerkrankungen ein wichtiger Baustein der Therapie. Als Komponente von stationären und ambulanten Rehabilitationsprogrammen ist es unverzichtbar. Die Effekte der zeitlich umschriebenen Intervention sind gesichert. Die Frage der Nachhaltigkeit wird zurzeit diskutiert. Dabei sind sowohl die Länge und Therapiedichte des Rehabilitationsprogramms als auch geeignete, wohnortnahe Nachsorgeprogramme von Bedeutung. Körperliches Training in der Rehabilitation von chronischen Lungenerkrankungen Rehabilitation hat in der Behandlung von chronischen Lungenerkrankungen einen hohen Stellenwert. Bei Patienten mit COPD ab einem Schweregrad II soll sie als wirksamer Bestandteil des langfristig ausgerichteten Managements durchgeführt werden [27]. Dabei profitieren auch Patienten mit COPD-bedingter chronisch respiratorischer Insuffizienz [7] und im höheren Lebensalter [18]. Rehabilitation ist eine multidisziplinäre und umfassende Behandlungsmethode [1]. Eine Kernkomponente ist das körperliche Training. Durch randomisierte, kontrollierte Studien mit großen Patientenzahlen (Evidenzgrad A) ist gesichert, dass bei COPD-Patienten durch Training die körperliche Leistungsfähig-keit gesteigert und die Atemnot reduziert wird [21]. Auch bei anderen chronischen Lungenerkrankungen sind durch körper-liches Training positive Effekte zu erreichen. Neben den in diesem Heft dargestellten Indikationen mehren sich Hinweise, dass die Trainingstherapie auch bei Lungengerüsterkrankungen [28] und asbestinduzierten Lungenveränderungen [17] die Leistungsfähigkeit und Lebensqualität verbessern kann. Nachhaltigkeit verschiedener RehabilitationsprogrammeSind auch die Kurzzeiteffekte von Rehabilitationsmaßnahmen unbestritten, so ist die Datenlage über Langzeitwirkungen bisher unzureichend [26].In einer Synopse der zahlreichen Veröffentlichungen über die Effekte der Rehabilitation bei COPD, die seit 1990 erschienen sind, fanden sich nur 33 Studien, bei denen Nachuntersuchungen durchgeführt worden sind [19]. Die vorangehende 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 L Q G e h s t r e c k e D y s p n o e W a t t m a x .T a g e i m K r h .A u s d a u e r E x a c e r b a t .Parameter nach 12 Mon. follow-up p<0,05 n.s. Anzahl StudienAbb . 1 8 Ergebnisse von Kontrolluntersuchungen 12 Monate nach Ende von 14 ambulanten Rehabilitationsprogrammen im Vergleich zu Ausgangsuntersuchungen oder mit Kontrollgruppen (LQ Lebensqualität; [19]) 91 Der Pneumologe 2 · 2008 | Rehabilitationsform war bei 25 Studien eine ambulante Rehabilitation und bei 8 eine stationäre Maßnahme. Die Dominanz der ambulanten Formen liegt daran, dass stationäre Rehabilitation gesundheitssystemspezifisch überwiegend in Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgeführt werden. Beispielhaft für die Nachhaltigkeit seien die Ergebnisse der evaluierten Parameter 12 Monate nach Ende einer ambulanten Rehabilitationsmaß-nahme dargestellt (. Abb.