HintergrundNach Angaben des Statistischen Bundesamtes hat etwa ein Fünftel (20,5 %) der Bevölkerung in Deutschland (rd. 16,5 Mio. Menschen) einen Migrationshintergrund [1]. Von diesen sind zwei Drittel (65,9 %) selbst nach Deutschland zugewandert (erste Generation), ein Drittel (34,1 %) sind als Nachkommen von Zuwanderern in Deutschland geboren (zweite/dritte Generation). Die Mehrzahl der Menschen mit Migrationshintergrund (MMH) (57,0 %) besitzt die deutsche Staatsangehörigkeit [1].Zwischen Migration und Gesundheit bestehen vielfältige Zusammenhän-ge. Lange Zeit war die Diskussion von der Annahme bestimmt, die Zusammensetzung der Gruppe der Zuwanderer sei nicht repräsentativ für ihre Herkunftsländer, sondern Ergebnis einer positiven Selbst-und Fremdselektion. Da sich eher jüngere und gesunde Menschen zur Auswanderung entschieden, sei die Gesundheit von Menschen mit Migrationshintergrund in der Regel besser und ihre Sterblichkeit geringer als die der aufnehmenden Gesellschaften (sog. healthy migrant effect) [2][3][4][5].Mit zunehmender Aufenthaltsdauer der Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland wurden aber auch