ZusammenfassungWiderstandstraining und sensomotorisches Training werden in der medizinischen Trainingstherapie zur Funktionswiederherstellung bei Patienten nach Kreuzbandplastik eingesetzt. Ziel der Studie war es, beide Trainingsinhalte auf die Reduktion des bilateralen Kraftdefizits sowie posturale Stabilität, Laxizität und Beweglichkeit an Patienten während ambulanter Rehabilitation zu vergleichen. 28 Patienten mit vorderer Kreuzbandersatzplastik wurden 2 Trainingsgruppen in der medizinischen Trainingstherapie (5 TE / Woche, je 60 Minuten) zugeordnet (Krafttrainingsgruppe: N = 14; Alter: 34,9 ± 9,1 Jahre; Körpergröße: 1,78 ± 0,1 m; Gewicht: 86,0 ± 11,1 kg, BMI: 27,4 ± 3,8 kg/m²; sensomotorische Trainingsgruppe: N = 14; Alter: 33,7 ± 8,7 Jahre; Körpergröße: 1,80 ± 0,1 m; Gewicht: 80,6 ± 16,6; BMI: 24,9 ± 4,7 kg/m²). Zum Beginn und am Ende des Rehabilitationszeitraums wurden Kraft, posturale Stabilität, Bandlaxizität, Beweglichkeit sowie klinische Scores zur Beurteilung der Funktion erhoben. Die Ergebnisse zeigten in beiden Gruppen signifikante Reduktionen des bilateralen Kraftdefizits der Beinstrecker und- beuger (p < 0,05). Im Star Excursion Balance Test (SEBT) zeigten sich signifikante Verbesserungen (p < 0,05). Die klinischen Funktionsscores zeigten signifikante Zunahmen (p < 0,05). Ebenso konnten eine signifikante Reduktion des Extensionsdefizits und eine Erhöhung der Knieflexion festgestellt werden (p < 0,05). Die posturale Stabilität sowie die Bandlaxizität zeigte keine signifikanten Veränderungen (> 0,05). Der Zwischensubjektfaktor Trainingsgruppe zeigte bei allen untersuchten Parametern keinen signifikanten Effekt (p > 0,05) und rangierte zwischen -0,88 bis 0,54. Es ist festzustellen, dass beide Trainingsinhalte eine vergleichbare Reduktion der Funktionsdefizite bewirken.