Vorwort"Quae nocent, docent" "Die gebräuchlichen chirurgischen Operationslehren beschränken sich darauf, den normalen Gang einer Operation in Wort und Bild darzustellen, sie weisen dabei vielleicht auch auf diese oder jene Gefahr hin und schildern technische Schwierigkeiten, aber sie machen es sich nicht zur Aufgabe, all die Klippen zu veranschaulichen, an denen der chirurgische Anfänger und auch mancher Fortgeschrittene schon Schiffbruch erlitten hat, sie weisen nicht auf jeder Seite eindringlich darauf hin, dass nur ein kleiner Zahn in dem großen Räderwerk der Maschine, die mit jeder Operation in Gang gesetzt wird, defekt zu sein braucht, um das Gelingen des ganzen Eingriffs infrage zu stellen. Nur wer die Fehler, die bei einer Operation zu vermeiden sind, möglichst restlos kennt, wird ihnen entgehen. Die blasse Angst allein, die das Hirn blutleer macht und die Knie schlottern lässt, ist keine gute Beraterin; sie drängt zu Verzweiflungsentschlüssen, und diese sind meist nicht gut" [30].