“…Solche Arbeiten weisen darauf hin, dass die Sprache ideologisch über eine wichtige sozialstrukturierende Funktion verfügt, welche für die Betroffenen durchaus materielle Konsequenzen nach sich ziehen kann, beispielsweise im Schulwesen (Martin Rojo, 2010), in der Berufsbildung (Daase, 2012;Efing, 2010;Grundmann, 2007), bei Vorstellungsgesprächen (Allan, 2013(Allan, , 2016Kirilova, 2013;Roberts, 2013), Gerichtsverfahren (Eades, 1996;Hoffman, 2015) oder bei Interviews im Asylverfahren (Ammer et al, 2013;Maryns, 2002;Plutzar, 2009;Walthert, 2016). In diesen Momenten üben insbesondere Sprachideologien von einer einheitlichen und «reinen» Standardsprache einen Einfluss aus, indem sie Einschätzungen zu Sprachkompetenzen mit Einschätzungen zu fachlichen Kompetenzen oder charakterlichen Eigenschaften überlagern 2 Eigentlich redet niemand ohne einen «Akzent», doch wird die von der herrschenden Klasse gesprochene Varietät als Norm verstanden, die unmarkiert bleibt.…”