ZusammenfassungDie ESC-Leitlinie Ventrikuläre Arrhythmien und plötzlicher Herztod 2022 beinhaltet zahlreiche neue Empfehlungen im Vergleich zur 2015er-Vorgängerversion, unter anderem zur
primärprophylaktischen ICD-Implantation bei Kardiomyopathien. Die diagnostische Bedeutung der elektrophysiologischen Untersuchung zur Induzierbarkeit ventrikulärer Tachykardien, der
Kardio-MRT zur Beurteilung von Fibrose sowie der humangenetischen Untersuchung zur Identifizierung von pathogenen Mutationen wurde hervorgehoben. Mehrere primär elektrische Erkrankungen
erhielten erstmals eigene Abschnitte mit definierten Diagnosekriterien und ebenfalls neuen Empfehlungen zur Primärprävention. Die therapeutische Bedeutung von Katheterablationen wurde
insgesamt aufgewertet, mit unterschiedlichen Empfehlungsgraden bei idiopathischen ventrikulären Tachykardien und ventrikulären Tachykardien auf dem Boden einer strukturellen
Herzerkrankung. Im folgenden Artikel fassen wir weitere für die klinische Praxis besonders relevante Aspekte aus der neuen Leitlinie zusammen.