Spannbetonhohldielen weisen als Fertigteile Potenzial zur effizienten Bauteilwiederverwendung im Sinne der Kreislaufwirtschaft auf. Im Rahmen dieses Beitrags werden die Ergebnisse eines Forschungsprojekts zur Evaluierung der Rückbau‐ und Wiederverwendbarkeit von Spannbetonhohldielen vorgestellt. Hierzu wurden vergleichende experimentelle Untersuchungen an zuvor unbelasteten als auch definiert belasteten rückgebauten Spannbetonhohldielen durchgeführt. Die Belastung erfolgte über 69 d an einer eigens errichteten Musterdeckenfläche. Bei deren Rückbau stellte sich das nicht beschädigungsfrei mögliche Trennen der konventionell vergossenen Deckenlängsfugen als wesentliche Herausforderung dar. Alternativ betrachtete Ausführungsvarianten der Längsfugen weisen auf einfache Maßnahmen zur Verbesserung der Rückbaubarkeit hin. In 4‐Punkt‐Biegeversuchen zeigten sowohl vorbelastete rückgebaute als auch nicht vorbelastete Spannbetonhohldielen ein einheitliches Versagensbild. Die vorbelasteten und rückgebauten Hohldielen versagten jedoch unter geringeren Lasten bei kleineren Durchbiegungen. Die Tatsache, dass sämtliche Elemente die Herstellerangaben zur Biegetragfähigkeit überschritten, stützt dennoch die Annahme eines hohen Wiederverwendungspotenzials von Spannbetonhohldielen.