Jenseits von Unterrichtsentwicklung: Intendierte und nicht-intendierte Nutzungsformen von Schülerfeedback durch Lehrpersonen

Mentoring als Möglichkeitsraum. Professionalisierung und Qualifizierung von Lehrpersonen. Wahrnehmen, wie wir gestalten

“…Für den Ertrag im Sinne der Reflexionsunterstützung scheint vor allem die wahrgenommene Qualität der erhaltenen Rückmeldeinformationen entscheidend , denn diese bestimmt, inwieweit Rückmeldungen als nützlich und verwertbar für die eigene Unterrichtsentwicklung erachtet werden (Ditton & Arnoldt, 2004) . Die kollegiale Reflexion der Schülerrückmeldungen konnte neben der Entwicklung von Handlungsalternativen für den Unterricht (Gärtner & Vogt, 2013;Schreiner et al, 2020) auch dazu anregen, über die eigene professionelle Identität als Lehrkraft (Körkkö, 2019) (Gärtner & Vogt, 2013;Röhl & Rollett, 2021) realisiert, in dem die erhaltenen Schülerrückmeldungen diskutiert und gemeinsam Handlungsperspektiven entwickelt werden (kollaborative Reflexion -Schule). Dies ermöglicht die Partizipation der Lernenden und somit eine demokratische Unterrichtsentwicklung sowie den Aufbau einer nachhaltigen Feedbackkultur (Schmidt, 2018;Wyss et al, 2019).…”

“…Und dementsprechend hatte ich zu manchen eine ganz liebevolle Beziehung plötzlich." (AR0709)Positive Schülerurteile wurden von den interviewten Studierenden als Bestätigung des eigenen Handelns gewertet(Gärtner & Vogt, 2013;Röhl & Rollett, 2021); sie konnten beruflich motivieren und emotional bekräftigen. Anregend für Reflexionsprozesse und Reflexionsentwicklungsprozesse waren positive Rückmeldungen hingegen weniger, wie folgendes Zitat verdeutlicht: "Und als ich das dann alles aufgeschrieben hatte und da stand ‚gut' und dann standen da zwanzig Sachen, das war schön, das zu lesen.…”