Urologe [A] 4•2001 | 319Fort-und Weiterbildung
BPH-SyndromDie konventionellen Operationen (transurethrale Resektion der Prostata (TUR-P) bzw. die offenen Adenomektomien für große Prostatadrüsen) stellen eine kausale und effektive Therapie mit sicherer Gewebeentfernung dar. So sind objektivierbare Befundverbesserungen auch nachweislich im Langzeitverlauf möglich. Die TUR-P gilt heute unverändert als goldener Standard zur Behandlung des BPH-Syndroms.Thermotherapie sowie die meisten "Laserverfahren" können bei symptomatischen Patienten mit nur geringer benigner Prostataobstruktion (BPO) empfohlen werden.Mit der Holmium-Laser-Resektion und der transurethralen Vaporisation der Prostata sind bisher gute Ergebnisse erzielt worden; Langzeitergebnisse fehlen allerdings.Harnröh-renstents haben, wenn überhaupt, nur Bedeutung bei Hochrisikopatienten.Bei Miktionsbeschwerden aufgrund eines benignen Prostatahyperplasiesyndroms (BPS) stehen den Patienten eine Vielzahl von Therapieoptionen zur Verfügung [6,9,12,17,18]. Zu unterscheiden ist zwischen den konservativen Möglichkeiten und den operativ/interventionellen Verfahren. Die konventionellen chirurgischen Optionen und die wesentlichen interventionellen Therapiemöglichkeiten und deren aktuelle Bedeutung werden dargestellt.
Operative Therapie des benignen ProstatahyperplasiesyndromsBei Patienten mit erheblichen obstruktiven Miktionsbeschwerden und gleichzeitig nachweisbarer großer, insbesondere endovesikal wachsender Prostata ist in der Regel die vollständige Entfernung der benignen Prostatahyperplasie notwendig. Dies kann endoskopisch (transurethral) oder offen-chirurgisch erfolgen.᭤Absolute Operationsindikationen gelten für Patienten mit: q rezidivierenden Harnverhalten, q immer wiederkehrenden Harnwegsinfekten, q gleichzeitig nachweisbaren Blasensteinen, q rezidivierenden Makrohämaturien und q Niereninsuffizienz, soweit sie als Folge des BPH-Syndroms auftreten.
᭤ Absolute OperationsindikationenUrologe A 2001 · 40:319-329