Interventionelle Verfahren in der nuklearmedizinischen Nierenfunktionsdiagnostik

Abstract

EinleitungPharmakologische Interventionen sind in der nuklearmedizinischen Diagnostik keine Seltenheit. Sie finden seit langem in der Schilddrüsendiagnostik, in der Diagnose der koronaren Herzkrankheit, aber auch bei der Hirnszintigraphie Anwendung. Auch in der Nierenfunktionsdiagnostik gehört die pharmakologische Intervention heute zur Routine und ist bei der Fragestellung einer Hypertonie und bei der Abklärung von Harnabflussstörungen unverzichtbar. Vorteile einer pharmakologischen Intervention sind sowohl höhere Sensitivität als auch Spezifität von Unter-suchungen bei gezielten Fragestellungen. Nachteile sind mögliche Nebenwirkungen als Folge der Verabreichung pharmakologisch wirksamer Substanzen und meist eine Verlängerung des Untersuchungsablaufes. Auf jeden Fall ist auf eine gute Standardisierung der Verfahren zu achten.Für interventionelle Verfahren in der Nierenfunktionsdiagnostik wurden in den letzten Jahren Richtlinien für die Durchführung bei der Hypertonieabklärung und zur Beurteilung von Harnabflussstörungen erarbeitet. ZusammenfassungDie Isotopennephrographie stellt ein sehr sensitives Verfahren dar, das auch geringe Veränderungen der Organfunktion erfasst. Durch interventionelle Maûnahmen, insbesondere durch pharmakologische Intervention, kann vor allem die Spezifität der Methode für bestimmte klinische Fragestellungen wesentlich erhöht werden. Der vorliegende Übersichtsartikel fasst den gegenwärtigen Stand der interventionellen Nierenfunktionsdiagnostik bei der Abklärung einer Hypertonie und der Beurteilung von Harnabflussstörungen zusammen. Es werden sowohl methodische Aspekte wie Durchführung der Untersuchung, Auswerteverfahren und mögliche Fehlerquellen als auch die klinische Wertigkeit der Verfahren besprochen. Schlüsselwörter Nierenfunktionsszintigraphie´Hypertonie´Harnabflussstörung AbstractRadionuclide kidney function studies are very sensitive measures and renography allows to detect even slight alterations of organ function. Interventions, especially pharmacologic stress may permit observation of variations in kidney function which are typical for a disease. Therefore in clinical routine, pharmacologic intervention augments the specificity of the test significantly. This review article summarizes the state of the art in the application of interventional renography in the question of hypertension and urinary outflow obstruction. Methodological aspects as practice and protocols, data analysis and diagnostic parameters and limitations and pitfalls are described. The diagnostic potential for the clinical indications is discussed.