Intersektionale Perspektive(n) auf Disability, Gender und Madness. Versuche einer Annäherung

Abstract

Ist die Utopie einer gemeinsamen sozialen Praxis, die ohne Kategorisierungen auskommt, möglich? Und wenn ja, wie? Dieser Artikel möchte unter Bezug auf die Disability Studies Tendenzen aufzeigen, wie wir uns an neue Formen des Denkens und Handelns herantasten können, die Menschen nicht länger aufgrund bestimmter Zugehörigkeiten definieren und hierarchisieren, sondern Räume eröffnen für Vielheiten und Nicht-Identitäten. Die im Folgenden dargelegten Gedanken sind Ergebnisse einer 2018 durchgeführten Diskursanalyse zu den intersektionalen Verwobenheiten von Nicht/Behinderung (Dis/ability), Geschlecht (Gender) und psychischer Gesundheit/ Krankheit (Madness). Herausgearbeitet wird, dass die hegemoniale Herstellung von Disability, Gender und Madness eng miteinander verschränkt geschieht und dass in deren Herstellung gleiche VerAnderungs-Narrative existieren und wirken. Weiter zeigt dieser Artikel diachrone Entwicklungen und Strategien des Dominanzdiskurses auf, die soziale Differenzen und Subjekte mit unterschiedlichen gesellschaftlichen Positionierungen etablieren und so minorisierte Andere erst generieren; bezieht aber ebenso die Antworten des Gegendiskurses auf diese Zustände mit ein.